Ein unendliches Geschenk

Endlich wieder Zeit für die Zeit
Zeit zum Staunen, zum Wundern ...

Ich hab´sie wieder, die Zeit!
Und nicht nur am Ende eines jeden Pilgertages,
sondern schon von früh morgens bis zu dem Zeitpunkt,
wo man abends seinem erschöpften Körper Ruhe gönnt.

Vieles war in der Hektik des Alltags verloren gegangen, nein, eher verdrängt worden, zur Nebensächlichkeit degradiert, weil unpassend / unwichtig und in dem straff gefassten Zeitplan des durchorganisierten geschäftigen, beruflichen und familiären Tagesablaufes kein Platz dafür;
und wenn, dann nur ein flüchtiges "ach ja, schön"!

Doch nun, ohne Termindruck, ohne die ja ach so wichtigen
beruflichen / privaten / ehrenamtlichen Verpflichtungen

- mit dem mir nun zugestandenen Geschenk, "Zeit" nehmen zu dürfen -

darf / kann ich u. a. wieder ungestört nachsinnen,

über "das Wundersame Leben".

Die Wunder-Samen

Wenn wir „welch ein Wunder“ raunen,

über neue Technik staunen,

über neueste Raketen,

die erreichen schon Planeten,

über Roboter, Computer

- wieviel er auch kann und tut er -

sollten wir doch unterdessen

größere Wunder nicht vergessen,

gegen welche diese einem

unbedeutend fast erscheinen.

Nur ein Beispiel will ich nennen,

jenes, das wir alle kennen,

jenen winzig kleinen Samen,

aus dem Wunder kommen, kamen.

Gräser, Kräuter und Getreide,

Blumen, eine Augenweide,

blühend, duftend, bunt und bunter

und, oh Wunder über Wunder,

Bäume, Blätter, Früchte tragend,

mächtig in den Himmel ragend.
Alles ruht in dieser Fülle

in des Samens zarter Hülle.

Und dem Samen ist gegeben

jenes größte Wunder - Leben,

jene wundersame Kraft

die, erschaffen selbst, neues schaff.

- M. Lütz -