Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

März 2013

Weiter geht es in den POST-Beiträgen

21. Tag  -  Sa 01.03.2013
Es hatte in der Nacht wieder gefroren; - 3 Grad sorgte für maechtig Rauhreif.
Heute ging es durch viel Natur, in die die Bauern gerade Mist und Gülle aufbrachten, obwohl an einigen Stellen noch beträchtlich viel Schnee lag.
Mitten auf den Feldern waren auch oft alte Bunkeranlagen ersichtlich.
Das Freizeitgelaende am Reservoir benutzten nur Blesshuehner, ansonsten herrschte hier - wie uebrall - absolute Ruhe.
Leider war auch von der so oft geschwaermten Sicht auf das Etappenziel Langres nichts zu sehen, da der Himmel heute den ganzen Tag ueber verhangen war.
Verhangen waren auch die Fenster in dem "guenstigen" Hotel, in dem ich unter kommen wollte. Vielleicht war es zu guenstig. Zu verkaufen! - Nun war guter Rat teuer, bzw. die vorgesehene Übernachtung. Die Jugendherberge geschlossen, selbst bei der etwa 1 km außerhalb der Stadt gelegenen Association Sainte-Anne, die lt. Touristenoffice ganzjährig geöffnet hat, ging niemand an das Telefon und ich folglich auch nicht auf gut Glueck hin. Also wendete ich mich als Pilger an das Pfarramt der Kathedralengemeinde von Langres.
Und siehe da: fuer max 2 Pilger koennen Sie sogar eine "Pilgerunterkunft" anbieten. Fuer 5 Euro die Nacht ein Bett in einem leicht geheizten Zimmer eines Gebaeudes aus 1752, Toiletten- und Kuechennutzung 'a la pilger' inclusive. Der Blick auf die sehenswerte Kathedrale - insbesondere am Abend- ebenfalls. So, und nun durfte ich ihn das erste mal verwenden, meinen bisher mitgeschleppten Schlafsack, und von wegen Flachbildschirm oder WiFi. Endlich echter Pilger!

22. Tag  -  S0 02.03.2013    LANGRES
Ruhetag (bei einer so guenstigen Unterkunft)!
Meine Fuesse entschieden, nachdem wieder keine nahe gelegene Uebernachung sicher und so die naechste Etappe voraussichtlich lang, sehr lang werden wird.
Ich werde deshalb auch nicht dem ausgeschilderten Wander- bzw. Jakobsweg folgen, sondern so gut es geht mich mit meinem Navi Richtung Sueden wagen.
Ich nutzte den Tag zum Waesche waschen, Handschuh naehen, einer ausgiebigen Stadtbesichtigung, zum guten und ausgiebigen - wie immer selbst zubereiteten - Mittag- / Abendessen und dank dem reichlichen VINO  mittags dann sogar zu fast zwei Stunden verspaetetem Mittagsschlaf.
Nun, Fuesse und Koerper tat es gut!
Stadtbesichtigung: - wenn es nur nicht so kalt waere.
Sehenswert, wenn man sich dafuer interessiert. Geschichte an jeder Ecke und oft vor Ort auch noch mit hinweisender Beschreibung und Bebilderung versehen.
Neben der Kathedrale und dem leider in den vielen Wirren in Frankreich zur Haelfte zerstoerten Kreuzgangs von 1230 fand ich besonders die 1838 durchgefuehrte "Umwidmung" einer Kapelle von 1676 interessant. Statt Angst einfloessenden Fratzen bzw. Heiligenfiguren ueber dem Portal jetzt Musikinstrumente und Clownsmasken.
Leider hatte man von dem ueber 3,5 km erhaltenen und begehbaren Festungswall aus dem 14./15.-Jahrhundert keine gute Fernsicht; es war wie die letzten Tage extrem diesig.
Nachtrag zu gestern:
Als ich in dem Presbytere ankam, nahm eine schon sehr betagte Dame meine Peronalien auf. Und da fuer ein Unterkommen in diesem Hause der Pilgerpass obligatorisch, legte ich diesen der Dame nicht nur zum Abstempeln vor, sondern auch zur Entnahme meiner Personalien. Mit dem D als Herkunftsland hatte Sie Probleme, also versuchte Sie bei den vorhandenen Stempeln meine Herkunftsregion zu ermitteln. Da ich mir auch von der Touristeniformation in Lorsch (das Klostermuseum hatte leider geschlossen) einen Stempel hatte geben lassen, stand da doch so schoen in grossen Letter:  NIBELUNGENLAND  -  und genau so trug sie es in das Gaesteverzeichnis auch ein.
Ab jetzt bin ich also der Pilger aus dem Nibelungenland!




22. Tag  -  M0 03.03.2013  

Rauhreif ueberall, aber die Franzosen scheinen die Sonne doch zu kennen; zwischen der Hochnebeldecke blitzte sie zwei bis dreimal durch, bis sie am Mittag endlich Oberhand gewann. Und dann wurde es zum Wandern doch noch warm.
Frueh ging es nach der persoenlichen Verabschiedung durch den Abbe los. Die Fuesse benoetigten wieder etwas Zeit, um in Tritt zu kommen; doch dann "flutschte" es, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Feldwege waren teilweise aufgetaut, das Erdreich machte die Schuhe schwerer und das so schon reduzierte Stollenprofil zeigte sich nutzlos. So war ich froh, wenn zumindest wieder ein paar Grasbueschel oder gar Schottersteine den Weg begrenzten, auf denen ich mich dann muehsam voran bewegen konnte. Dann doch lieber geteerte Landstrasse laufen.
Kaum hatte ich heute morgen den Stadtrand von Langres erreicht, machte mich ein freundlicher Franzose auch schon darauf aufmerksam, dass ich den falschen Weg gehen wuerde. "Der Jakobsweg geht da lang!"
-  Ob die Wegbeschaffenheit besser gewesen waere?
Ich wollte heute durch diese zunehmend huegelige Landschaft aber einfach nur suedwaerts.
Gegen Nachmittag ging es dann auf dem geschotterten Wirtschaftsweg ein Stueck entlang der Autobahn, ehe ich der Graeuschkulisse wieder im Wald von Chamberceau entfliehen konnte. Hier betrat ich dann auch das Departement "La Cote -d'Or", wo ich wieder einen"schoenen" Weg per Telefoncamera festhalten wollte, doch irgendwie gab es da Probleme mir der SIM-Karte. Also heute keine, mit dem Foto hingegen jedoch ein paar gemacht.
Muede und abgekaempft (trotz Ruhetag gestern) erreichte ich nach 38 km ein Hotel-Restaurant. Ob es bei uns diese Bezeichnung je vedient haette? Das Restaurant hatte Sonntags Ruhetag, gar keine Kueche also und das chambre simple fuer 56 Euro ohne "petit dejeuner" hatte auf der Toilette weder Brille noch Deckel.
Normal wuerde man weiter fahren, doch wohin GEHEN, wenn es hier sonst NIX gibt?
Oh Fronkraisch!


23. Tag  -  DI 04.03.2013    DIJON

ETWAS PULVERISIERT DESHALB ERST MORGEN WIEDER POST    ODER SPAETER.


und schauen Sie dann bitte unter "POST-BEITRÄGE IM ARCHIV"
in der rechten Spalte.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google [https://policies.google.com/privacy?hl=de]
Dieser Blog ist mit Blogspot einem Googleprodukt erstellt und wird von Google gehostet.

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen