"Sportlerehrung"
Foto: F. Krichbaum
Tagebuch meiner Eindrücke auf dem fast 6.000 km langen Pilgerweg im Jahr 2013 nach Santiago de Compostella und zurück
Ich bin dann ´mal da
oder - frei nach Goethe -
„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“
Kirche in Hambach |
Rückwärts gerichteter Blick in die noch diesige Rheinebene und nach Bensheim |
Letzte Hindernisse galt es zu überwinden |
Nicht gerade ideale Wanderbedingungen auf dem ´Europäischen Fernwanderweg` |
Früher hätte man bei einem solchen Hindernis vermuten können: "Ein Hinterhalt!" |
Weinheim - "Vettelheim"- 18 km - 2552 km (r) - 5394 km (g)
Mein vorletzter Tag, und es schien wieder die Sonne.
Ich ließ mir Zeit heute Morgen und las im Vorbeigehen so manches noch hängende Werbeplakat der Parteien. Auch andere Schilder und Informationen zu Gebäuden hatten es mir heute angetan.
Aber auch in den Schrebergärten hatte man nette Sprüche parat (Bild: Der liebe Gott ...)
So las ich z. B.:
"Laß deine Augen offen sein,
geschlossen deinen Mund;
so werden dir geheime Dinge kund! (H. Löns)
- oder
Geh deinen Weg -
ruhig, inmitten von Lärm und Hast mit dem Wissen,
welchen Frieden die Stille schenken mag.
(aus Irland)
So zog ich dann auch an 'Sulzbach' vorbei in die hügelige Landschaft der Bergstraße. Dort, von wo ich anfänglich vom Burgenweg noch Sicht in die Rheinebene hatte, war diese diesig.
Ich kam an einigen Weinbergen vorbei, in denen man gerade beim Traubenschneiden war. Dann mäanderte der Weg wieder nur durch den Wald.
Zur späten Mittagsstunde erreichte ich 'Heppenheim', besuchte 'den Dom der Bergstraße' und gönnte mir auf dem Marktplatz 'nen guten Schoppen, ehe ich die Privatpension aufsuchte, die mir auf meinem Hinweg schon als Übernachtungsquartier diente.
Römerberg - Walldorf - 24 km - 2487 km (r) - 5330 km (g)
Welch ein herrliches Wanderwetter!
'Römerberg' verließ ich Richtung 'Speyer'. Ich ging zwischen hohen Maisfeldern hindurch und entlang von Schrebergärten; der Innenstadtbereich war schnell erreicht. Hier war man gerade damit beschäftigt, Bühnen abzubauen. Mehrere Reisegruppen mit Führern waren unterwegs und vor den Cafés saß man in der Sonne.
Ich besichtigte in aller Ruhe wieder einmal den Dom mit den Grablegungen der Salier und las die dazu gehörende, wechselvolle Kirchen- und Stadtgeschichte.
Über die Rheinbrücke gehend verließ ich die 'Pfalz' und kam nach 'Baden-Württemberg'. Gestern und auch heute wieder: an manchen Wegkreuzungen mit hohem Gebüsch stand das eine oder andere, ältere Auto - nummernschildlos; auch dieser Wohnwagen. Das hier noch vorhandene, aber schon lange abgelaufene Kennzeichen habe ich mit dem Finger verdeckt. Also: nicht nur in Frankreich ..., auch hier zu Lande stehen sie.
Dafür findet man in einigen Vorgärten neben Paprikagewächsen Pflanzen, die einen stutzig werden lassen. Hier wachsen doch nicht etwa Eier ... - nein, heute kenne ich dieses "Gemüse"; Es ist eine Oberginen-Variante!
Ich ging durch 'Reilingen' und sah dabei, dass ich mich wieder auf einem Jakobsweg befand. Am Ortsausgang dann die Beschilderung zur 'Begegnungsstätte'.
Durch den Reilinger- und Walldorfer Forst führte mich anschließend mein Weg, jeweils den sehr informativen Lehrpfaden folgend. Erst überquerte ich die Autobahn A6, kurz danach unterquerte ich die A5, ehe ich 'Walldorf' erreichte. Bei einer ehemaligen Mitschülerin aus Abiturszeiten und ihrem Ehemann hatte ich für heute eine fürsorgliche 'Unterkunft'.