Und dabei fing der Tag gar nicht so freundlich an. Wegen der Zeitumstellung (Beginn der Sommerzeit) fehlte nicht nur eine Stunde Schlaf, sondern es hatte in der sehr kalten Nacht auch noch geschneit. Wie mit Puderzucker ueberstreut sah nun alles aus. Zudem floss hie und da mehr Wasser, so dass einige Passagen nicht auf dem Weg, sondern daneben (über Stacheldrahtzaun und wieder zurück) oder gleich auf einem anderen Weg zum Ziel fuehrten.
Tannenbaeume bzw. Kiefern verschwanden; offenes, flaches Weideland tat sich vor mir auf mit anfänglich vereinzelten, dann vielen großen und kleinen Granitsteinen. Sie verteilten sich in den Wiesen und säumten die Wege. Und noch etwas tat sich auf: die Wolkendecke. Sonne pur den weiteren Tag, wenig Wind und - eine phanthastische Fernsicht. Aber erst einmal zur Nahsicht: da der Schnee in der Nacht nur von einer Seite die Natur "zugepudert" hatte, war die Sicht auf jeden Baum, jeden Strauch, Stein, ... je nach Blickwinkle und Sonnenstand ein Postkartenmotiv fuer sich. Ich muss gestehen: heute habe ich etwas mehr fotografiert als sonst.

Nasbinals lag dann wieder etwas tiefer. (Oster-) Sonntag nachmittag, ausser den Resaurantes hatte alles geschlossen; allerdings war die aus dem XI. Jahrhundert stammende Kirche 'Notre Dame de la Carce' offen.
Die Fernsicht bei strahlend blauem Himmel auf die schneebedeckten Berge von Aubrac verfehlten Ihren Reiz nicht. Also weiter! Das hieß aber auch weiter aufsteigen auf 1370m, im Schnee. Gut einen Kilometer vor dem 1120 erbauten und später erheblich erweiterten ehemaligen Pilgerhospiz dann der erste Blick auf das verbliebene Anwesen.
Wie müssen sich früher die "Fußreisenden" gefreut haben, die Berge bewältigt bzw. nun hinter sich lassen zu können. Ich empfand es für mich zumindest so. Leider waren Kirche und 'Tour des Anglais' (XIV.) in dieser Saison noch nicht geöffnet; dafür hatte ich einen Blick nach Südwest in flachere Regionen und weites Land - meine nächsten Etappen.