Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Dienstag, 19. März 2013

Tag 38 - 19.03.2013

Geschafft, den Weg, 38 km - und auch ich! Kurz vor dem astronomischen Sonnenuntergang (ansonsten ging sie schon heute mittag "hinter den Wolken" unter). Meine Fuesse beduerfen momentan keiner Bodenhaftung mehr!!!
Kurz nach Sonnenaufgang war heute Start, denn es sollte wieder eine lange Strecke werden. Zum Glueck verlief der Weg in der "Ebene du Forez" und nicht in seinen Bergen rechter Hand, denn dort lag heute gut sichtbar Schnee. Im dennoch windigen Tal kam ich mir wie in der heimischen Rheinebene vor. Auf der einen Seite eine huegelige Bergkette, auf der anderen Seite weites, flaches, zum Teil aber sumpfiges, mit Seen und Teichen durchzogenes Land. Hier musste man auf dem Weg bleiben und konnte keine Abkuerzungen via Kompass waehlen.
Pommiers umging ich (waere auch leider verschlossen gewesen; haette allzu gerne den Altar der alten Prieure von 834 gesehen. Es soll ein umgedrehter Sarkopharkdeckel sein.)
Interessant  und unerwartet der Blick auf den 'Pic de Montverdun'. Hier haette es in den alten Klostergemaeuern der Prieure von 1010 im Schlafsaal eine Uebernachtungsmoeglichkeit gegeben, doch nach 'ner kuehlen Nacht hatte ich momentan keinen Bedarf. Auch lohnte der Aufstieg nur wegen der Rundumsicht nicht, es wurde extrem diesig. Dafuer gab es eine offene und gut geheizte Bar fuer die leiblichen Gelueste.
Dass die meisten Kirchen geschlossen, habe ich mittlerweile gelernt. Auch, dass es fast nirgends mehr ein bewohntes Pfarrhaus gibt. Dass aber auch die meisten Rathaeuser zwar eine Trikolore ueber ihrem Eingang haengen haben und dennoch "zu" sind? Wenn der Burgherr frueher geflaggt hatte war das ein Zeichen, dass er zu Hause war. Hier arbeitet man hingegen halbtags, und das auch manchmal nur zwei oder drei Tage die Woche. Also: woher in dieser Region derzeit einen schoenen Pilgerstempel bekommen? Ich sammle ja nicht Hotel- oder Baradressen!
Und dann wieder das Thema der naechtlichen Ruhestaette.
Champdieu: Touristeninfo: faengt erst im Mai an, und dann auch nur halbtags. Anruf im Rathaus - Anrufansage - "... und in touristischen Angelegenheiten wenden Sie sich bitte an das Touristenbuero!"
Nebenan ein Altenheim ..., aber da sind sicher auch alle Betten belegt! Also weitere 8 km zur naechst groesseren Stadt.
Der Weg zog sich, und da ziehen sich dann auch so manch' komische Gedanken einem durch' s Hirn.
Warum nicht in der naechsten Kneipe ueber dem abendlichen Bier einfach einschlafen (oder zumindest so tun als ob)? - Is' auch nichts. -> Gendarmerie, Zelle - wieder 'ne kalte Nacht! ( aber kostenguenstig, oder? )
Also: weiter!
Ach: und noch etwas habe ich mittlerweile verinnerlicht. Dort wo 'Auberge' dran steht, ist nicht unbedingt eine 'Herberge' drin. Heisst naemlich uebersetzt 'Gasthaus'.   :-)
Dafuer bekam ich heute in der Unterkunft einmal einen richtigen Pilger-Zimmerschluessel.

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