Atemberaubend
Ja, so war der Tag heute! Während in den Tallagen noch der Nebel
waberte, schien in meinem Startort `Saint Privat´ bereits die Sonne. Leicht,
aber ständig ansteigend erreichte ich bald Rochegude, die Kapelle „Saint
Jaques“ (rechts im Bild) aus den Anfängen des Pilgertums um 1225. Vom Castrum de Rocha Aguda ist noch der verfallene Turm übrig geblieben. Dennoch hat man heute wie früher
von hier einen einzigartigen Blick in das Tal des Flusses Allier, die Straße
nach Gévaudan und alle rundum liegenden Bergketten. Danach ging es rasant aber
beschwerlich zwischen Kiefern und großen Granitblöcken hindurch steil bergab.
Kurz vor Monistrol konnte ich wieder kleinere und größere Hänge mit sichtbaren,
verschiedenen Basaltformationen (orgues basaltiques) bestaunen.
Ab Monistrol galt es, innerhalb
von 4 km einen Höhenunterschied von mehr als 600 m zu bewältigen. (hoch! - Atem
raubend!) Ich passierte die `Chapelle de la Madeleine´, die im 17. Jahrh. unter
einen natürlichen, überhängenden Felsvorsprung gebaut wurde.
In Schlangenlinien
führte der Weg zum Plateau de Gévaudan (> 1000 m), dass wieder landwirtschaftlich
geprägt ist. Auf den „Höhen der Margeride“ soll zwischen 1764 -1767 ein BIEST
die Gegend terrorisiert und 22 Frauen und Kinder auf dem Gewissen haben. Kurz
vor dem heutigen Etappenende in Saugues ist dieses Ungetüm als Holzstatue dargestellt.
In der Stadt holte ich mir im Pfarrhaus, zwischen der Kirche St. Médad
und dem Turm „des Anglais“ gelegen den Pilgerstempel. Kurios und sicherlich
einmalig: in einem großen, bunten Kirchenfenster ist ein Jesuit zusehen, der,
in dieser Stadt 1613 geboren, durch einem Huronen in Kriegsbemalung am St.
Lorenzstrom (Kanada) den Märtyrertod stirbt. Das Museum „de la Bête du
Gévaudan“, zu dem auf allen Wegen große weiße Bête-Fußspuren führen, hatte leider
geschlossen.
Atemberaubende Fernblicke und Eindrücke heute bei einem super
Wanderwetter, aber mit kummulierten 1250 m Anstieg und 780 m Abstieg auch mehr als
leicht Atem raubend.
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