Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Donnerstag, 14. März 2013

Tag 33 - 14.03.2013

Kurz vor meiner Unterkunft gestern betrat ich schon wieder ein anderes Departement (Rhône), das der Region Rhône/Alpes. Ich hingegen kam mir heute eher wie in der Region 'Alpes' vor, denn gleich zu Tagesbeginn ging es erst einmal steil aufwaerts. Hinzu kam, dass meine komplette Winterausruestung wieder zum Einsatz kam (incl. Handschuhe). Grund: -5 Grad und Schneegestoeber.
Ueberall auf den Huegeln weisse Baeume. Die Blaetter auf dem Waldweg tanzten im Wind, drehten sich im Wirbel des Windes bzw. wurden von den Schneeflocken gejagt.
Ich erreichte bald den 'Col de Crie' mit seinem Informationszentrum, - geschlossen. Es stand zwar an: "wir schliessen am 16. Dezember" und "jeden Mittwoch bis Sonntag
von 10-18 Uhr geoeffnet", das war es aber. Im Schutz der grossen ueberdachten Terasse machte ich bei heftigem Schneegestoeber erst einmal Pause. Dabei traf ich die Entscheidung, heute nicht weiter den ausgeschilderten Wanderwegen zu folgen. Es gab mehrere Gruende. Der weitere Weg fuehrte bergauf und wurde wegen dem Schnee zunehmend schwieriger zu laufen. Auch pfiff auf den Bergkaemmen der Wind ordentlich. Hinzu kam, dass ich fuer heute Abend noch keine Bleibe hatte. Die erste Unterkunft auf dem Weg sagte mir ab ("wir oeffnen erst im Maerz" - sie meinten Ostern). Bei der zweiten war nur der Anrufbeantworter mein Gespraechspartner - Rueckruf erfolgte keiner und bei der dritten "Hotel des Nations" (hier waren u.a. schon viele Pilger vor mir unter gekommen) teilte man mir mit, dass diese Telefonnummer unbekannt sei (obwohl sie noch in den aktuellen 'Gelben Seiten' gefuehrt wird. Es liess nichts Gutes erwarten (spaeter erfuhr ich: geschlossen fuer immer!)
Da ich wusste, dass es in Poule eine Gîte gibt (ich wiederum die Telefonnummer nicht kannte), liess ich mich einfach von meinem Navi leiten und hoffte, ...
Ich hatte Glueck. Der Hausherr war zwar zu Hause, hoerte jedoch mein Klopfen nicht; dafuer aber die Nachbarin, die mich dann freundlicherweise durch ihren Garten in den der Gite lotste.
Bei einen Begruessungskaffee schauten wir aus einer behaglich warmen Stube dem staerker werdenden Schneetreiben zu.
Bei Eiseskaelte unternahm ich dann noch einen kleinen Besichtigungsbummel, der jedoch schnell abgeschlossen war - wie auch die Kirche, die noch einen Kapellenbau aus dem XI. Jahrh. besitzt.
Ich zog mich dafuer lieber in meine Unterkunft zurueck und studierte bei einem Glaeschen Rotwein die dort ausliegende 1000jaehrige Dortgeschichte.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Lieber Herr Bartl,
Schnee, Schnee, Schnee -auch in Deutschland- und heute Nacht soll es 10 Grad minus bei uns geben. Ich kann es nicht mehr ertragen, aber ich sitze den ganzen Tag in warmen Stuben herum und Sie pilgern durch die eisige Weltgeschichte. Ich hoffe für Sie (und natürlich auch für mich), dass es bald wärmer wird.

Herzliche Grüße
Willi Endisch

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