Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Freitag, 22. März 2013

Tag 41 - 22.03.2013

Es kraehte kein Hahn, es bellte kein Hund, dafür weckten mich die Kirchenglocken um 7 Uhr. Etwa eine Stunde später wagte ich den Anstieg nach Montarcher. Es war leider noch etwas diesig, so dass ich den 'Mont Blanc' in den Alpen nicht sehen konnte (wie man mir gestern mehrfach versicherte). Dennoch war die Rundumsicht einfach grandios. Weiter ging es durch Tannenwälder, in denen wieder kleinere und größere Granitsteine lagen und fast ganz mit Moos bedeckt waren. Zwischendurch auch immer wieder Areale mit Heidelbeeren.
Und dann war es soweit; ich ging auf der alten gallo-römischen Handelstraße (via bolena) eine Verbindungsroute 'Lyon-Aquitanien' suedwest-wärts.
Streckenweise parallel bzw. auch identisch verläuft der 'Caesaren-Weg', eine roemische "Schnellstrasse" gleicher Richtungen.
Ziemlich zugewachsen mit Ginster und auch sonst nicht gepflegt (umgefallene Bäume ueber dem Weg, tief ausgewaschene Rillen, ...), aber: beschildert!
Ich erreichte Usson-en-Forez. Da ich die beiden letzten Tage meine Essensvorraete nahezu aufgebraucht hatte, wollte ich diese im 'Intermarche' wieder ergänzen. Und: ich kam gerade dazu, als man leeren Regale auf einen Kleinlaster heraus trug. «fermé definitivément» stand handgeschrieben auf einem kleinen Zettel an der Tür.
Zum Glück gab es noch einen Bäcker, der auch Wasser und Erfrischungsgetränke verkaufte. Mit Pilgerstempel versehen und nicht mehr hungrig (für den Moment) zog ich weiter.
In Jouanzecq hätte es eine teure Uebernachtungsmoeglichkeit gegeben, sonst nichts - also gut 1 km weiter nach Pontempeyrat. Im dortigen Restaurant waren die Stühle hoch gestellt; hätte so gerne wieder 'mal 'was Flüssiges "gegessen".
Nun durchquerte ich landwirtschaftlich genutztes, welliges Land und einige kleine Ansiedlungen. Hätte nicht ab und zu einmal ein Hund angeschlagen, ich hätte meinen können - verlassen; so trostlos sah es oft aus.
Mit meiner letzten Notration (Wurst, Käse und Müsliriegel) hielt ich mich über Wasser. Letzteres neigte sich auch dem Ende, da es heute Mittag richtig frühlingshaft warm war. (Noch nie war mein Rucksack so leicht wie heute).
Nach 30 km erreichte ich Chomelix, doch nix war es mit der sehnlichst ersehnten Unterkunft. Das 'Gasthaus'  - 'ne bessere Bar - öffnet erst ab April seine Übernachtungsmöglichkeiten (da muss man nicht mehr heizen) - dafür bekam ich zumindest etwas zu trinken! Auch das 'Centre Multi-Activites' mit 85 Betten etwa 1 km weiter: ZU! "Vielleicht öffnen wir im Sommer, wenn Sie jetzt schon vorbestellen wollen?"   :-[
Zum Glück war ich mittlerweile so spät, dass der Bäckerladen gerade wieder öffnete. Halbwegs gestärkt machte ich mich schweren Trittes -fast 5 km noch- auf nach Bellevue-la-Montagne zum 'Hotel des Voyageurs'.
Auf schmalem Pfad der Sonne entgegen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google [https://policies.google.com/privacy?hl=de]
Dieser Blog ist mit Blogspot einem Googleprodukt erstellt und wird von Google gehostet.

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen