Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Dienstag, 2. Juli 2013

Tag 143 - 02.07.2013

Piñeres - Llanes - 22 km - 541 km (r) - 3355 km (g)
Kurz nach 8 Uhr verabschiedete ich mich von der kleinen, sauberen und gut eingerichteten Herberge und dem einzigen, argentinischen Mitpilger. Kurz vorher hatte uns im Garten noch ein Reh besucht.
Es war windstill und schwül warm; 95 % Luftfeuchtigkeit zeigte der Hygrometer. Es wollte gar nicht so richtig hell werden, denn tief hingen die Wolken. Ich verließ für die kommenden Kilometer Auto- und Eisenbahn und wanderte durch intensiv riechenden Eukalyptuswald. Nueva, der zum 'schönsten Ort Asturiens' gewählt wurde, enttäuschte mich. Es gab hier nichts besonderes, keinen außergewöhnlichen Blumenschmuck, keine Parkanlagen. Dafür wie überall Häuser, die einen Käufer suchen oder zumindest renoviert bzw. abgerissen gehören. Gut, es gab überproportional viele schön hergerichtete Hotels, Restaurantes und Pensionen; an jedem Baum und jeder Straßenlaterne hingen auch Bilder von ihrem Interieur. Bei 'San Antolín de Bedón' erreichte ich wieder den Strand. Die Sicht war durch den Nebel stark eingeschränkt.
Das Kloster, das Zisterzienser im 11. Jahrhundert bauten, heute längst verlassene Ruine, liegt unbeachtet neben dem Jakobsweg und wird nach und nach von der Natur zurück erobert.
Kurz danach folgte ein steiler Anstieg, doch aufgrund des diesigen Wetters war die Aussicht beschränkt. Selbst der angegebene Aussichtspunkt verschwand heute im Nebel.
Kurz hinter Niembro passierte ich die am Meer liegende Kirche 'Santiago' (Foto), ehe ich mich über 'La Morta' mit seinen Campingplätzen langsam Celorio näherte. Hier führt der offiziell ausgewiesene Jakobsweg sogar am Strand durch Sand entlang. Jetzt fing es an zu nieseln, aber es war ja nicht mehr weit. Doch: die private Pilgerherberge in Póo öffnet erst um 15 Uhr, ich hätte also noch weit über zwei Stunden warten müssen. Folglich zog ich nach einem Stärkungstrunk weiter. Die Jugendherberge in Llanes, die ich vorsichtshalber anrief und mir so den Weg ersparte, war wieder durch eine Jugendgruppe belegt. Also ging die Sucherei im Feuchten nach einer trockenen Bleibe von vorne los!
Nicht gerade ermutigend, denn das erste Hotel, was in Sicht kam, warb mit ***! Das dann doch noch folgende *Hotel war ? genau, belegt. Aber diese auf Touristen ausgelegte Stadt sollte noch mehr Übernachtungsmöglichkeiten bieten. Und so kam es, dass ich für wenig Geld, in einem schönen Altbau einer Familienpension, meine Bleibe fand.
Nach einer kurzen Erholungspause startete ich die Stadtbesichtigung - und traf auf viele Touristen. Kurz darauf hörte es auch auf zu nieseln und die Sicht wurde besser. Das was von Weitem an der Mole wie Unrat aussieht, sind die 'Cubos de la memoria' (Erinnerungswürf) eines Basken, der 2001 die Zementblöcke angemalt hat. Kunst am Hafen! Die Stadt selbst hat noch eine teilweise erhaltene Stadtmauer und einen ruinösen Palast (Herzog von Estrada) aus dem 17. Jahrhundert,  der während der napoleonischen Besatzung in Brand gesteckt wurde. Seitdem steht die Ruine mitten in der Altstadt, an einem schönen Badestrand gelegen.

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