Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Donnerstag, 18. Juli 2013

Tag 159 - 18.07.2013

Bilbao - Gernika - 32 km - 802 km (r) - 3627 km (g)
Gestern Abend und heute morgen sah ich ein anderes Bilbao als gestern (tagsüber). Ich sah das, von den verschiedensten, modernen Architekten und Künstlern Geschaffene (Brücken, Markthallen, Oper, die blumengeschmückte 'Flaniermeile' am ehemaligen Hafenkai und erst recht die schicke Altstadt mit dem 'Plaza Nueva' und der Santiago-Kirche. Welch ein Kontrast zur industriellen Vorstadt zu gestern.
In der gothischen Basilika 'Begoña' erhielt ich in der Sakristei meinen Pilgerstempel, ehe ich mich endgültig auf den weiteren Weg begab. Es wurde ein harter, anstrengender, scheißtreibender, aber wunderschöner "Gang" durch die baskische Landschaft.
Gleich hinter Begoña führte der ausgewiesene Jakobsweg steil hoch in die Wohnsiedlung 'Zubara Arabella'. Danach querte ich die Autobahn auf einer Fußgängerbrücke und hatte von dort auf mittlerweile 210 Höhenmeter rückblickend (und ein bisschen ausruhend) einen schönen Gesamtüberblick auf das leider noch im Morgendunst liegende Bilbao.
Der Weg führte nun im schattigen Eukalyptuswald weitere 1,5 km zum Monteabril (370 m), ehe ich während den nächsten 2 km wieder durch Kiefer- und Eucalyptuswald auf 50 m hinunter nach San Martin abstieg. Im direkt daneben liegenden Zamudio besichtigte ich die Kirche 'San Martín' (von aussen) sowie den Wehrturm 'Malpica'  aus dem Mittelalter. Die darüber einfliegenden Flugzeuge Richtung Bilbao störten die Idylle.
Auf einen separaten Weg entlang der N-637 führte mich dann der Jakobsweg zuerst entlang eines Industriegebietes nach Lexana. Ich kam an der kleinen Kapelle 'Santa María' vorbei, ehe ich auf der BI-3731 nach Larrabetzu und in Goikolegea zur dortigen Kirche 'San Emeterio und San Celedonio' mit ihrem Säulengang weiter ging. Ich war auf dem richtigen Weg, denn hier kamen mir gerade drei spanische Pilger entgegen.
Auch ein Kreuz  von 1574 stand nicht weit der Kirche.
Danach musste ich erneut steil hoch, doch diesmal in einem Eschenwald. In Serpentinen mäanderte der Weg auf die Höhe von 330 m.
Eschen auf der linken und Kiefern auf der rechten Seite und so gut wie kein Eukalyptus waren nun einige Kilometer meine Wegbegleiter. Etwas tiefer, dort, wo die Streusiedlung wieder einsetzte, hatte ich nicht nur einen freien Blick auf die am Horizont hohen Berge und die Hügel davor, sondern auch auf die extrem gepflegte, genutzte Landschaft. Die Häuser waren nun alle im 'baskischen Stil' gehalten, farbenfroh und oft bunt bepflanzt. Es gab (so gut) wie keine Bauruinen wie in Galicien bzw. in Asturien.
Durch diese, das Wanderherz beflügelnde Naturlandschaft ging ich bei mittaglicher Hitze (> 30°C)
bis nach Gernika.
Diese Stadt wurde im 'Spanischen Bürgerkrieg' am 26.04.1937 von Deutschen (Legion Condor) bombardiert und nahezu vollständig zerstört.

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