Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Samstag, 13. Juli 2013

Tag 154 - 13.07.2013

Güemes - Laredo - 29 km - 698 km (r) - 3513 km (g)

Sie war schon Schweiß treibend, die heutige Strecke. Eigentlich hätte ich gut zwei Stunden vorher los gehen müssen, doch warum? Nur der Sonne wegen? - Dafür startete ich ausgeruht und nach einem guten Frühstück im Sommerdress und mit Minimalgepäck (andere Pilger lassen sich ja auch alles voraus fahren!).
Von Güemes ging ich auf Wirtschaftswege durch leicht hügelige Landschaft mit Milchwirtschaft. Saftig grün waren nicht nur die Wiesen, sondern die gesamte sichtbare Landschaft. Endlich einmal auch keine Eukalyptusbäume.
Die 'Ermitas', Kapellen und Kirchen am Wegesrand waren an diesem Samstag alle verschlossen. Am späten Vormittag näherte ich mich Noja. Nicht nur, dass es hier wieder hunderte von Wohnblocks gab, diesmal jedoch nicht nur für die einheimische Bevölkerung, sondern für die vielen Touristen. An fast allen Fenstern waren die Läden verschlossen. Entweder waren sie doch nicht belegt, die Mieter schliefen noch oder waren schon wieder unterwegs Richtung Strand.
Hier traf mich dann auch der touristische Supergau. Wollten Sie schon einmal direkt nach einem Fußballspiel in das Stadion, während die enttäuschten und Sieg trunkenen Fans gleichzeitig nach Hause strömten? Voll bepackt mit Badeutensilien, Sonnenschirm, Campingliegen bzw. -stühlen und schon aufgeblasene Luftmatratze und Schwimmtieren! So kam ich mir vor! Hunderte kannten nur eine Richtung und aus jeder Seitenstraße kamen stets neue hinzu. Auch die PKWs kannten nur diese eine Richtung - zum Strand.  -  Und ich 'schwamm' gegen den Strom!
Ich war froh, als ich das Ortszentrum mit der Touristeninformation erreichte. Hier holte ich mir den Pilgerstempel, hatte die Gelegenheit, das Stadtwappen aufzunehmen (Foto) und zog auch schon wieder weiter.
Bald merkte ich jedoch, dass es auf der anderen Stadtseite noch einen Badestrand von touristischem Interesse gab, denn nun reihte ich mich, den Lemmingen gleich, in die Massen ein, die in Badeschuhen schlurfend und leicht bekleidet dem östlichen Sandstrand bzw. dem kühlenden Nass zustrebten.
Zum Glück bogen sie alle bei der ersten Gelegenheit rechts ab, während ich zwischen Dünen und Naturschutzgebiet geradeaus weiter ging. Kurz vor La Llosa passierte ich eine 'einspurige' Brücke aus römischen Tagen, ehe ich fast 2 km am 'Playa de Noja' im Sand weiter gehen konnte. Am 'Punta del Brusco' erfolgte ein kurzer und heftiger Anstieg. Leider war das Wetter für eine "schöne" Aussicht zu diesig. Der Abstieg zum 'Playa de Berría' verlief auf einem ausgewaschenem Trampelpfad und benötigte seine Zeit. Hier bedauerte ich, dass ich heute in Turnschuhen und nicht in Knöchel stützenden Wanderschuhen unterwegs war. (Am Strand im Sand wäre es sicherlich umgekehrt gewesen.) Der 'Sandstrandweg' führte bis zum 'Penal El Dueso', einer großen Gefängnisanlage.
Ab hier wählte ich lieber die Landstraße bzw. den ausgewiesenen Fußweg, als die auch noch längere Strecke über den 249m hohen Águila.
Beide Wege führten nach Santoña. Diese Stadt, so wirbt sie, ist die Welt größte "Sardellen-Stadt; hier gibt es an die 50 Fabriken, die diese kleinen Fische in Büchsen einlegen und sie wieder in alle Welt verschiffen.
Ich kam an der Kirche 'Nuestra Señora de la Virgen del Puerto' aus dem 13. Jahrhundert vorbei, ehe ich zum Hafen kam. Mittels einer Barkasse wollte ich meinen Weg wieder verkürzen. Die Fahrstrecke beträgt zwar nur wenige 100 Meter, erspart mir aber das Umwandern der ganzen Bucht. Am Anlegesteg traf ich drei spanische Pilger, die Richtung Santiago unterwegs waren. Nach kurzer Wartezeit und noch kürzerer Fahrzeit war ich für 2 € "drüben", in 'El Puntal', dem westlichen Ende der Halbinsel von Laredo. Hier stand meine 'fahrende Herberge'. Gemeinsam checkten wir im nahen 'Camping Playa del Regatón' ein.

Das Wappen von Noja
Die einspurige, römische Brücke
Punta del Brusco (99 m) und Strand von Berria (westl. Blickrichtung)
Über diesen ´Hügel` bin ich gekommen, da vorne kein Durchkommen
Und hier ging ich weiter, am
Strand von Berria, dahinter der Berg Aguila (24 9m)
Hinter den Dünen
Das Gefängnisgebäude links oben und die lange hohe Mauer
Die  Kirche 'Nuestra Señora de la Virgen del Puerto' in Santoña

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google [https://policies.google.com/privacy?hl=de]
Dieser Blog ist mit Blogspot einem Googleprodukt erstellt und wird von Google gehostet.

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen