Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Mittwoch, 24. Juli 2013

Tag 165 - 24.07.2013

Hondarribia - Ascain - 24 km - 946km (r) - 3771 km (g)
Wieder bin ich einen kompletten Jakobsweg gelaufen, den 'Camino de la Costa'! 650 km entlang der spanischen Nordküste. Wehmut kam gestern beim 'Armagnac' auf, denn nun verlasse ich das Meer, zu dem ich eigentlich aufgebrochen war.
Trotz 'Begleitfahrzeug' waren die letzten Tagesetappen durch die baskischen Berge die "schwierigsten" dieses Küstenweges (hoch und runter sowie heiße Tagestemperaturen - und dann die "Großstädte"), allerdings auch landschaftlich die beeindruckensten.
In der Bucht von Hondarribia nahm ich mir noch einmal die Zeit, um in aller Ruhe einen Blick auf das Meer, die Wellen zu werfen [alles hat seine Zeit; die Zeit der Stille, des Nachdenkens, der Dankbarkeit, die Zeit am Meer - und des Weitergehens], ehe ich die wenigen Kilometer nach Irun aufbrach.
In Irun ging ich auf der Jakobsbrücke über den Grenzfluss 'Bidasoa'. Damit verließ ich zwar Spanien, doch noch nicht die 'baskische Region'. Zudem betrat ich ohne jedwelche Kontrollen französisches Terrain (ich habe es noch anders in Erinnerung!). Ab sofort wird offiziell Französisch gesprochen, doch viele Ortsbezeichnungen werden auch hier nur in baskischer Sprache angegeben. Ich passierte Hendaye südlich und war dann relativ schnell in der freien Natur. (Große Städte werde ich zum Glück so schnell nicht mehr durchqueren müssen!!!) Hier traf ich auch auf den Fernwanderweg GR 10, dem ich jedoch nur kurz folgte. Er nimmt die Höhen der kommenden Berge mit, ich will jedoch - soweit es geht - im Tal bleiben.
Ich wanderte jetzt bei herrlich sonnig warmem Wetter an Weiden vorbei, die mit großen flachen Steinen umfasst waren. Vorbei auch an gepflegten, einzeln stehenden Häusern, in den typischen Farben rot-weiß für diese Region. Einige Kilometer ging ich auch auf der ehemaligen "alten", d. h. einzigen Verbingungsstraße nach Spanien entlang. Dabei passierte ich eine Gîte, die in früheren Tagen einmal ein Pilgerhospitz war.
Im sanften 'Auf und Ab' mäanderte der Weg Richtung Urrugne. In diesem mit vielen Blumen geschmückten Ort besichtigte ich die Kirche 'Saint Vincent'. Zeitgleich mir mir betrat der Organist die Kirche und so kam ich zusätzlich in den Genuss einiger Orgelstücke. Die im 'baskisch-gothischen' Stil gehaltene Architektur geht auf das Jahr 1550 zurück, ursprüngliche Teile von 1083 sind aber auch noch zu sehen. Besonders beeindruckt - in der seit 1925 als 'Historisches Monument' eingestuften Kirche - hat mich die dreistöckige, hölzerne Gallerie, in die die moderne Orgel von 2009 -Daldosso- harmonisch eingepasst wurde. Viele weitere Elemente konnte ich entdecken, die in den spanisch-baskischen Kirchen anders waren oder gar fehlten.
Traurig und sprachlos stand ich dann vor dem Kriegerdenkmal (1. u. 2. WK) mit den sehr zahlreich aufgelisteten Gefallenen dieser kleinen Gemeinde.
Nachdenklich verließ ich diesen Ort, doch die Natur brachte mich bald wieder auf andere Gedanken.
Nach weiteren gut 7 km erreichte ich Ascain. Da mich auf dem Campingplatz mein 'rollendes Hotel' erwartete, steuerte ich zuerst diese Adresse an. Nach der erfrischenden Dusche beschloss ich, einfach einmal nichts mehr zu tun und die Besichtigung der wenigen Sehenswürdigkeiten dieses Ortes auf morgen früh zu verschieben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google [https://policies.google.com/privacy?hl=de]
Dieser Blog ist mit Blogspot einem Googleprodukt erstellt und wird von Google gehostet.

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen