Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Montag, 22. Juli 2013

Tag 162 - 21.07.2013

Deba - Zarautz - 22 km - 875 km (r) - 3700 km (g) 

Dreitausendsiebenhundert Kilometer, freiwillig; selbst für mich mittlerweile unglaublich.
Und - ich werde mich bemühen, noch ein paar 'drauf' zu legen.
So z. B. am heutigen Tag. Er fing gut an, doch das Ende ...
Bei fast bedecktem Himmel und schon extrem schwülen 26 °C zog ich am Morgen aus Deba los. Wir hatten auf einem Camingplatz in Mutriku übernachtet, da Deba selbst keinen besitzt, dafür aber hunderte Badegäste schon früh morgens den Badestrand bevölkerten. Selbst ein 'Parkplatz' in dieser kleinen Touristenstadt war ohne einen 'Knollen' zu kassieren für uns gestern Nachmittag nicht drin. Auch die Eisenbahn, mit einer Haltestelle direkt in Strandnähe, spuckte gestern und selbst heute Morgen schon viele Menschen mit Sonnenschirm und Campingstühle aus! Und genau da begann jetzt wieder mein Weg. Ich dachte, ich laufe diesen 'Badestrand-Liebhabern' davon; weit gefehlt! Mitten in ihren Armen und Festivitäten bin ich gelandet.
<br/>
Die Gemarkung, durch die ich Deba verließ heist 'Buenas Aires'. An der 'Ermita San Roke' vorbei ging ich wieder einmal aufwärts auf fast 300 m bis Itziar. In diesem Ort besichtigte ich die Kirche 'Nuestra Señora', in der sich eine 'Schwarze Madonna' befindet.
Es ging nun etwas abwärts, durch Wiesen, die am Wegesrand von Haselnussbüschen gesäumt waren. Lange hatte ich diese im Süden nicht gesehen. Auch wanderte ich plötzlich durch einen Buchenwald statt Pinie bzw. Eukalyptus. Auffällig für mich war, dass mir heute, am Sonntag, über 20 Pilger begegneten. Die meisten hatten allerdings gestern erst in San Sebastian begonnen.
Ich überquerte die Autobahn, stieg etwas an und wanderte wieder durch Weiler, deren baskische Namen für mich oft unaussprechlich schienen (z.B.:Txitxarro, Txokotogaña). Auf meinem weiteren Weg passierte ich einige Ermitas, ehe ich direkt in den Hafen von Zumaia abstieg. Dieser Ort hat nicht nur eine 'Ermita de Santiago', sondern sogar noch einen 'Santiago-Strand' - und: hunderte, die nur diese eine Richtung kennen. Vor nicht wenigen Tagen wollte ich ja ein paar Tage am Meer verbringen, Badeurlaub; doch auf einer noch zu erkämpfenden Handtuchparzelle mit nur garantiertem Stehplatz im Wasser, denn bei den vielen Menschen war ein Durchkommen ans offene Wasser nahezu unmöglich.
Also weiter! Wieder 'etwas' über die baskischen Hügel nach Askizu. Nach etwas mehr als 2 km erreichte ich den Ortseingang von GETARIA, der Geburtsort des ersten Weltumseglers (Juan Sebastián Elcano). Da selbst noch weit außerhalb dieser Stadt die Autos parkten beschloss ich, keinen Abstecher in die Innenstadt bzw. den Hafen zu machen.
Bezogen auf die Fernsicht, auf die an zwei Stellen meines weiteren Weges hingewiesen wurde, hatte ich - wie gestern - nur trübe  Aussichten.
Über den Berg kommend näherte ich mich Zarautz. Ich konnte auf den Ort und den Strand hinab sehen und traute meinen Augen nicht. Aufgrund einer lokalen Festveranstaltung - wie ich später erfuhr - 'tanzte hier der Bär'! Jede Menge verschiedene Boote im nahen Strandbreich, eine dichte Wolken von stehenden Menschen am langen Strand und laut herüber dröhnende Lautsprecheransagen und Musik. Je näher ich kam, um so unübersichtlicher wurde die Szene. Gesperrte Straßen, die zweispurige Küstenstraße war zur vollgepfropften Fußgängermeile umgewidtmet, überall Tische und besetzte Stühle (es war die Zeit des Mittagstisches), über die Straße - in beide Richtungen- eilende Personen, hunderte Menschen an einer einzigen Bushaltestelle,  ...; und hier wollte ich mich mit Bärbel treffen?
Kurzum: dank moderner Kommunikationstechnologie war dies das geringste Problem, doch die Suche nach einem ruhigen Übernachtungsplatz entpuppte sich dann als Herausforderung. Besetzt, wie früher meine Herbergen! Etwas später als vorgesehen konnten wir unser Wohnmobil auf einem kleinen Campingplatz - fernab jeden Trubels - in einem ruhig gelegenen Waldplatz abstellen.

Itziar  -  Schwarze Madonna
Von diesen Hügeln bin ich gekommen
runter ins Tal und wieder hoch -
ich laufe ja gegen den gelben Pfeil!
Pilger, die noch nach Santiago wollen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google [https://policies.google.com/privacy?hl=de]
Dieser Blog ist mit Blogspot einem Googleprodukt erstellt und wird von Google gehostet.

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Datenschutzinformationen