Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Samstag, 6. Juli 2013

Tag 147 - 06.07.2013

San Vicente - Comillas - 13 km - 597 km (r) - 3411 km (g)
Heute sollten es aus diversen Gründen nicht viele Kilometer werden. Ich wollte mir ausgiebig mein Etappenziel ansehen, hoffte auf besseres Wetter und - wollte hier meine 'bessere Hälfte' treffen. Aber der Reihe nach:
Es war so diesig wie noch nie und nieselte. Ich zögerte also das Verlassen der Herberge in die Länge, denn der Wetterbericht hatte für heute 'Sonne pur' voraus
gesagt. Nun, um 8 Uhr waren es schon 26°C im Nebel, um 9 Uhr 27°C. Ich hoffte, dass das mit den Temperaturen nicht so weiter geht, mit dem Auflösen des Nebels allerdings. Ich überbrückte das Warten in einer Bar. Und tatsächlich, eine halbe Stunde später kam ich in den Genuss - ich sah am Horizont die schneebedeckten Berge.
Über der Flussmündung waberten noch lange die Wolken, doch die Sicht auf Burg und Berge, insbesondere an letzteren bin ich ja einige Zeit 'entlang' gelaufen, war nun frei! Auch die Brücke konnte ich nun in seiner vollen Länge sehen; sie galt einmal lange Zeit als längste Brücke in Spanien.
Durch Felder und Wiesen ging ich nun Richtung Comillas - und mir schien bei bestem Wanderwetter die Sonne ins Gesicht.
Vor Rabia machte ich am ausufernden Fluß Pause und sah zu, wie die Badehungrigen in Scharen zum Strand strömten. Mittlerweile schien die Sonne fast senkrecht, so dass ich die Stadtbesichtigung in der Mittagszeit auf ein Minimum beschränkte. Ich sah mir in Comillas (übersetzt heißt dieser Ort "Anführungszeichen") den 'Palacio de Sobradellano' von A. Lozez an.
Diese Stadt hatte als erste in Spanien eine elektrische Straßenbeleuchtung, finanziert und realisiert von Antonio Lopez, der in jungen Jahren nach Kuba auswanderte und mit Handel und Geschäftseröffnungen reich geworden u.a. in seinen Geburtsort zurück kehrte. Hier ließ er im spätgothischen Stil 1881 einen Palast bauen (siehe Foto), dessen Fertigstellung er jedoch nicht mehr erlebte. Sein Bruder ließ stattdessen ein 'Asilo Hospital de Comillas' für Kranke und Hilfsbedürftige der Stadt errichten.
Auch dem Gönner und Promotor der ersten Wasserleitung, Joaquin del Piélago, wurde in Form von einem Brunnen (Fuente de los tres Caños) in dieser Stadt ein Denkmal gesetzt. Die dunkel und nüchtern wirkende Kirche 'San Cristóbal' aus dem 16. Jahrhundert bot Schatten und Kühle. Um die Spätmittagszeit saß man nun auch entweder im Schatten der Restaurantes und speiste oder ging leicht bekleidet mit Handtuch, Sonnenschirm und Badematte Richtung Strand. Dem sehenswerten 'Capricho de Gaudi' (1883), erbaut von dem Schwager des Herrn Lopez, will auch ich erst morgen einen Besuch abstatten.

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