Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Sonntag, 21. Juli 2013

Tag 161 - 20.07.2013

Markina-Xemein - DEBA - 24 km - 853 km (r) - 3678 km (g)

Welch ein "Bilderbuch"-Wandertag! Viele Kilometer ging ich heute nur durch die stille Landschaft; es fehlte sogar das Rascheln der Blätter im Wind. Keine Industrie, nicht einmal ein Dorf, maximal ein Weiler, ansonsten nur einzeln stehende Häuser, Gehöfte. Auch sonst: kein Autoverkehr, kein Flugzeug - Ruhe pur! Und in dieser für mich stets herbei gesehnten Szenerie begegnete mir nur eine Pilgerin, unter einem Tropenhut  -  mit Nackenschutz gegen die Sonne. Wenn es Nacht gewesen wäre, sie hätte keine Taschenlampe benötigt. Ihr Gesicht 'leuchtete' feuerrot. Kurzum: sie war fix und fertig! Sie hatte keinen Blick mehr für das, was es rechts und links vom 'Camino del Norte' doch alles zu sehen gab, auch wenn es nur ein Ausblick in die diesige Ferne war. Den konnte von mancher Stelle des Weges aber nur derjenige genießen, der die steilen Passagen gelaufen, denn einen Fahrweg oder gar eine Straße gab es hier oft nicht. Selbst den Fahrradpilgern wird in den Führern von dem Folgen dieser Wegführung - zu recht - abgeraten.
Der Morgen begann für mich mit einer Überraschung. Ich startete und besichtigte zuerst die Kirche des Konvents, doch kaum hatte ich das letzte Wohnhaus in Markina hinter mir gelassen, kam ich zur Wallfahrtskirche 'San Miguel de Arretxinage'. Das sechseckige Gotteshaus aus dem späten  Mittelalter ist um drei riesige Quarzitblöcke herum gebaut, besitzt somit einen 'megalithischen Altar' (Foto). Und dann, was ich in dieser Art noch nie gesehen bzw. davon gewusst habe: die baskische "Ochsenrennbahn". [Auf Kopfsteinpflaster müssen Ochsen gegen die Uhr schwere Gewichte ziehen]. Diese Eindrücke immer noch verarbeitend stieg ich anschließend steil 350 m (zum Ideaba) auf. Aber dabei blieb es nicht! Ich kam mächtig ins Schwitzen, denn der Weg drehte um 90°, um auf noch steiler, steiniger Strecke die 400 Höhenmetermarke anzustreben. Auf dieser Höhe ging es durch schattigen Wald weiter; 'mal 50 m runter, 'mal 50 m wieder 'rauf!  Kurz vor zwei einzeln stehenden Häuser in Adriden hatte ich einen von vielen Fernblicke. Leider war es rundherum diesig!
Ich sah aber auch, das in meiner Wanderrichtung die Berge noch höher waren, als mein derzeitiger 'Ausguck'. Folge: ich musste noch auf 510 m weiter hoch. Danach führte der Waldweg auf steilen Serpentinen hinunter nach Olatz bzw. zur 'Ermita de San Isidro'. Hier gab es zum Glück eine geöffnete 'taberna'!
Unbemerkt hatte ich kurz vorher die Provinzgrenze von 'Biskaia' nach 'Gipuzkoa' überschritten.
Doch das war es für heute noch nicht mit den Hügeln des Baskenlandes. Von nun 200 m führte der kurze und steile Weg wieder auf 350 m, ehe dieser als Asphaltweg erst wieder bergab, dann entlang einer Kreuzwegstation zur Kapelle 'El Calvario' führt. Auch hier hat man einen schönen Ausblick, diesmal direkt wieder auf das Meer mit der Hafenstadt Mutriku. [Auch hier gab es zum Glück ein offenes Gasthaus ;-) ]. Über Langatxiki ging es durch Pinienwald hinunter zum Fluss Deba nach Deba. Nach 4 Tagen 'Küstenweg' (durchs Innland) wieder an der Küste!
34°C war auf der Anzeige der Apotheke zu lesen. Das etwas abkühlende Gewitter mit doppeltem Regenbogen kam zum Glück erst am Abend.
von dem Berg da oben bin ich gekommen
Kreuzwegstation am Jakobsweg

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