Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Samstag, 8. Juni 2013

Tag 119 - 08.06.2013

Negreira - Oliveiroa - 33 km - 2578 km
Ein schöner Tag, auch wenn es nur max. 15 Grad, neblig-dunstig war und mal mehr oder weniger stark nieselte - und ich wieder fror. Galicien halt.
Beim Hinausgehen aus Negreira passierte ich das ehemalige Stadttor und ein Auswanderer-Denkmal. Der Sohn versucht seinen fort ziehenden Vater festzuhalten. Der Hinweis - 65 km bis Muxía - auch nicht gerade aufmunternd.
Die Wolken hingen tief und im Wald tropfte es von den Bäumen. Im Kiefernwald roch es intensiv nach Kiefer, im Eukalyptuswald roch es ... und zwischendurch immer wieder dieses intensive Gelb des blühenden Ginsters.
Eigentlich hatte ich ja die Richtung zum Meer eingeschlagen, doch es ging bergauf! Immer mehr in die nur langsam ziehenden Wolken. Der Waldboden war oft so humös, dass er den Auftritt lautlos abfederte.
Aber dieses angenehme Wandern dauerte nicht lange; es nieselte kräftiger und der Weg wechselte auf Schotter bzw. Asphalt.
Ein Halt im Trockenen und Warmen kam in Vilaserio grade recht. Doch dann die Enttäuschung nach fast 20 km. Eine Herberge in Santa Mariña war belegt, die andere Herberge geschlossen, da die Putzfrau krank. Mich traf der Frust! Na dann, meine Füße hatten es ja schon öfters bewiesen, aber eigentlich wollten sie bzw. der ganze Pilger die nächsten 15 km nicht mehr gehen. Aber es blieb beiden keine Wahl. Zuerst ein Stück Seitenstreifen der Landstraße mit garantierter Gischt der vorbei fahrenden Autos, ehe es wieder auf Schotter- und Waldwegen weiter ging; bergauf!
Meine Stimmung glich dem Wetter; allein die Aussicht auf ein Bett ließ mich vorwärts schleichen. Erst als ich das Rascheln, das Klicken - verursacht durch nachfolgende Pilger - vernahm, beschleunigte ich wieder meine Schritte. Sie ja nicht an der nächsten Herberge noch vor mir ankommen lassen, war jetzt meine adaptierte Pilgerdenkweise.
Es gelang mir! In 'Puente Oliveiroa' querte ich den Río Jallas; bei warmem Wetter und Sonnenschein sicherlich wesentlich beschaulicher und zur Rast einladener als heute. In Oliveiroa sicherte ich mir in der Kommunalherberge erst einmal ein Bett, ehe ich anschließend in dem kleinen Ort die bekannten 'Horreiros' (Korn- und Maisspeicher) und die Kirche 'Santiago' mit Friedhof ansah.

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