Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Dienstag, 18. Juni 2013

Tag 129 - 18.06.2013

Miraz - Baamonde - 16 km - 184 km (r) - 3009 km (g)
In der Herberge der Engl. Jakobsgesellschaft hatte ich zusammen mit weiteren 22 Pilgern gut geschlafen. Man hatte im Aufenthaltsraum sogar einen Schwedenofen in Funktion, so dass es schön warm und trocken war.
Draußen zogen gestern am Nachmittag schon die Nebelschwaden und es regnete abwechseln intensiv bis zum frühen morgen. Nach dem Frühstück verließ ich gegen 08 Uhr die Herberge, kurz nachdem der Regen aufhörte und sogar die Sonne durch kam. Ich passierte das seit dem 12. Jahrh. immer noch im Familienbesitz befindliche Anwesen des Grafen von Miraz und lief die nächsten Kilometer durch grünen, galizischen Wald. Die Spinnweben waren vom Regen und Tau noch nass und manche funkelten in den Sonnenstrahlen. Eichhörnchen huschten an der Straße entlang und die Vogelwelt ließ sich zwar nur spärlich sehen, dafür aber prächtiger vernehmen.
Ohne GPS wäre ich heute ganz schön verloren im Wald herum geirrt, denn die Auszeichnung stand ja immer nur an dem Ende des Weges, von dem ich gerade kam; für diejenigen, die in entgegengesetzte Richtung liefen, genau und gut ausgeschildert, doch an einer Weggabelung oder -kreuzung, welchen Weg sollte ich nehmen ?
Auch heute ging es vorwiegend nur durch Wald, ganz vereinzelt passierte ich kleine Gehöfte oder Häuser.
Und dann passierte es: irgendwann nahm ich meinen Hut ab; es wurde mir darunter doch etwas zu warm. Im Wanderschritt schwenkte ich ihn und ließ frische Luft an mein schütteres Haar. Nach einer kurzen Weile zog ich den Hut wieder an, so, wie ich es schon viele Male gemacht hatte. Doch diesmal bemerkte ich nach ganz kurzer Zeit, dass sich zwischen Hut und Kopfhaut etwas bewegte, etwas leicht 'kribbelte'. Noch ehe ich den Hut abnehmen konnte und mir mit den Fingern durchs Haar fahren, hatte ES schon zugeschlagen, d.h., gestochen. So mitten auf die Schädeldecke. Folge nach kurzer Zeit: "Beule" auf dem Kopf, als ob mich jemand mit dem Nudelholz dort 'gestreichelt' hätte. Zum Glück schleppe ich seit 3000 km 'ne Antihistaminsalbe mit mir herum. Heute kam sie zum Einsatz.
Und die Lehre daraus: nicht nur in die Schuhe schauen, ehe man mit den Füßen hinein schlupft, sondern auch noch den Hut von innen beäugen!  :-)
In der Herberge von Baamonde machte ich nach einer nur kürzeren Etappe Halt. In der unteren Etage gibt es drei kleine Räume mit jeweils 4 bzw. 8 Betten, der erste Stock hingegen ist mit VIELEN Betten bestückt. Zum Glück sind in dieser Herberge nur 5 Pilger.
Am Nachmittag schlenderte ich dann zu der Kapelle mit Kalvarienberg aus dem 17. Jahrhundert und sah mir den Garten eines Künstlers (Bildhauer / Schnitzer) an. Sonst bietet der Ort nichts sehenswertes.

1 Kommentar:

wander jogi hat gesagt…

Danke für die Kommentare!
Ich weis;
Und die Moral von der Geschicht:
"Seinen Hut, den schwenkt man nicht!"

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