Bei 15°, leichter Bewölkung und heftigem Rückenwind verließ ich nicht nur die kleine gelbe Herberge direkt an der Brücke, sondern auch Galicien. Asturien heißt nun die Region, die ich betrete. Auch gehe ich ab heute nicht mehr auf dem 'Nördlichen Weg' (Camino del Norte), sondern bis Irun auf dem 'Küstenweg' (Camino de la Costa).
Meinen Hut musste ich festhalten und all meinen Mut zusammen nehmen, als ich nicht schwindelfreier und von Höhenangst geplagter Pilgersmann die 700m lange Brücke 'de los Santos' in luftiger Höhe queren musste. Die sicherlich grandiose Sicht von der Brücke auf die Flussmündung war für mich nebensächlich. Auch blieb der Foto weggepackt!
Über Landstraßen und Wirtschaftswege ging ich bis zum Playa Penarrondo. Mitten im Sandstrand befindet sich ein großer Felsen mit einem 'Loch'. Über Holzstege ging ich dann weiter zur 'Ermita de San Lorenzo', in der gerade alles für eine Trauung hergerichtet wurde. Der Blumenschmuck duftete sehr intensiv in dieser kleinen Kapelle. Auf Feldwegen und zugewachsenen Pfaden folgte ich dem "E-9", weiß-rot gekennzeichnet. Ich passierte die Stelle, wo nachweislich die Römer schon im 1. Jahrh. v. Chr. eine Siedlung hatten (Castro Celta).
Stets an der nahen Küste entlang ging ich dann bid zu dem kleinen, touristisch erschlossenen Städtchen Tapia. Am Hafen machte ich für ein gutes Mittaessen Halt, ehe ich meine vorgesehene Unterkunft anlief.
Am Ortsausgang steht als letztes Haus die Gemeindeherberge, direkt an den Klippen zum Meer.
Hier nahm ich mir dann wieder die Zeit, dem Wellen und Wolkenspiel zu zuschauen.
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