Tag 123 - 12.06.2013

Fisterra - Olveiroa - 29 km - 2852 km
Es regnete und bei nur 12 Grad machte ich mich auf den Weg. Wettermäßig ein sehr, sehr  bescheidener Morgen. Die Sicht war extrem eingeschränkt und deshalb hieß es einfach nur "Land gewinnen". Zwischen Straße und Meer, teilweise auch auf der Straße ging es über Corcubion nach Cee. Mal rauschte das Meer, mal der Verkehr, mal der Wind oder gar der Poncho, der im Wind flatterte. In Cee ging ich einfach nur am Hafen entlang und auch gleich wieder aus dem Ort hinaus. Um diese Uhrzeit war außer den Bars und Kaffees noch alles verschlossen, auch die Kirche. Doch gleich nach Cee (auf Meereshöhe) ging es ca. 350 m hoch. Jetzt herrschte 200 % Luftfeuchtigkeit; 100 von außen und 100 von Innen.  ;-)
Noch war ich alleine, doch es sollte anders werde. Ich "schwamm" ja jetzt das erste mal gegen den Pilgerstrom. Ich sah sie (noch) nicht, vernahm aber ihre Stimmen. Plötzlich tauchten sie aus dem Nebel auf, grüßten und verschwanden hinter mir wieder -  im Nebel. Diesmal - und so wird es weiter sein - begegneten mir alle, die an diesem Tag auf diesem Wegabschnitt diese Richtung hatten.
Oft hatte ich Rückenwind, aber die Bäume bogen sich und sie und der Stechginster warfen Wassertropfen auch noch auf den vorbei ziehenden Pilger.
Der Regen hörte kurz vor Mittag auf, der Wind blieb und bließ den Nebel davon. Plötzlich hatte man auch wieder normale Sicht, insbesondere auf die vielen Windkraftanlagen auf den umliegenden Berggipfeln. Ich kam an die Stelle, an der ich vor Tagen gerade aus nach Muxía ging. Nun ging ich also wieder auf bekanntem Weg über Logroso nach Olveiroa zurück. Hier stehen die Hórreos immer noch und die Gemeindeherberge, ein 2005 umgebauter Bauernhof mitten in dem kleinen Ort mit Nebengebäuden, in dem ich auch schon einmal übernachtete bietet, außer Heizung, alles zum Übernachten. Diesmal hatte ich sogar Glück und durfte im Dreibettzimmer nächtigen.