Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Freitag, 21. Juni 2013

Tag 132 - 21.06.2013

Lourenzá - Ribadeo - 28 km - 275 km (r) -3099 km (g)
Ich möchte mich ja nicht beschweren bei Petrus; hatte es heute morgen doch tatsächlich 12°, aber es regnete! Der Nieselregen hielt bis Mittag an. Tief hingen die Wolken in den Tälern und mir meine Kaputze ins Gesicht. Eigentlich wollte ich ja ans Meer, doch zuerst galt es 'Hügel' zu erklimmen. Am Ende meiner Tagesetappe hatte ich kum. 1180 Höhenmeter erklommen. Es ging zwar oft auf Wirtschaftswegen entlang, doch auch einige Waldwege waren dabei. Dort, wo die Baumrinde der Eukalyptusbäume die Weggrundlage bildete, war es zwar weich zu Gehen, doch rutschig ebenfalls. Ein anderes, nicht auszubleibendes Phänomen stellte sich ein: meine Wanderschuhe zeigen "Auflösungserscheinungen". Eine sich lösende Naht bedeutete heute Wassereinbruch. Aber in drei Wochen kommt ja Ersatz; solange müssen sie noch halten!
Einsam war es heute auf der Strecke, nicht nur an Pilgern, die mir begegneten, sondern auch an 'Verpflegungsstationen'. Die erste nach 20 km. Hier wartete ich auch den letzten Regenschauer ab, ehe ich weiter zog.
Ich sah sie ja schon von weitem, die Frau, die in gebückter Haltung aus ihren Kohlpflanzungen am Haus Weinbergschnecken abklaubte und hinter sich auf die Straße warf, die ich passieren musste. (Anderen Ortes sammelt man sie im Straßengraben, um sie in den Kochtopf zu werfen.) Als ich auf gleicher Höhe war rief ich "Au!" und gestikulierte, als ob ich getroffen wurde. Das da überhaupt jemand war, erschreckte die 'Gärtnerin' besonders, aber der Schwall der Entschuldigung war sehens- und hörenswert.
Gut 3 km vor Ribadeo sah ich es dann wieder - das Meer. Ehe ich mir die Innenstadt ansah, ging ich ans Meer. In der Gemeindeherberge mit nur 12 Übernachtungsmöglichkeiten fand ich das vorletzte Bett noch frei. Die Herberge liegt direkt an der Mündung des Río Eo ins Meer. Zum Schauen und Ausruhen beruhigend schön, zum Baden viel zu kalt. Meinen Badeurlaub werde ich wohl bis Anfang Oktober verschieben müssen, zu Hause in der Badewanne.

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