Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Mittwoch, 19. Juni 2013

Tag 130 - 19.06.2013

Baamonde - Gontán - 37 km - 185 km (r) - 3045 km (g)
Es ist schon ein verrücktes Wetter; in Frankreich, in Lourdes, steht wegen Hochwassers die Mariengrotte unter Wasser, im Baskenland gab es Erdrutsche und in der Region um Bilbao regnet es wie aus einem Wasserfall. In Deutschland schwitzt man bei 31° und mehr, während ich bei 13° und weniger weiter friere. Folge: heute habe ich um 11 Uhr schon einen 'chubito' zum "Aufwärmen" benötigt.
Es hatte die ganze Nacht über leicht geregnet. Tief hingen auch am Morgen die Wolken und gaben in Intervallen ihre feuchte Fracht ab. Kurzum ein mieser Tag. Aus diesem Grund beschloss ich mich zu beeilen, denn am Nachmittag sollte es nicht besser werden. Aber in einer kalten, trockenen Herberge ist es allemal besser als irgendwo im Feld bei Regen. Ich zog diesmal auch leider nur entlang der wenig befahrenen Straße los, da die Feld- und damit Wanderwege knöcheltief unter Wasser standen. Auch der Stechginster neigte sich bevorzugt über den Weg, so dass man einerseits eine Machete gebraucht hätte, andererseits ich zu dem Regen noch jeweils eine Dusche beim 'darunter hindurch schlupfen' bekam. Nach 17 km machte ich in Vilalba das erste mal Halt. Nach einer kurzen Aufwärm- und Trockenphase sah ich mir die Kirche 'Santa María' und den in unmittelbarer Nähe befindlichen 'Torre de Andrade'. Da es permanent weiter leicht regnete, zog ich mir die Regenkaputze tief ins Gesicht und zog weiter, aus der Stadt heraus. Der Versuch, einen Feldweg zu benutzen, scheiterte schon im Ansatz. Mir kam ein älterer Herr, genauso 'verkleidet' wie ich, entgegen und fragte mich auf deutsch: "Na, wo willst du denn hin?" Ich streckte ihm meinen erhobenen Zeigefinger entgegen und sagte: "Nach Hause!" Wir lachten beide und für ihn war zusätzlich eine kleine Erklärung notwendig. Na, dann solle ich lieber für die nächsten Kilometer weiter auf der Straße bleiben, wenn ich nicht so aussehen möchte wie er, meinte er und zeigte mir seine bis zu den Knien verschlammten Hosenbeine. In Goiriz warf ich regenbedingt nur einen kurzen Blick auf die vielen Granitkreuze des Friedhofes. Dort, wo ersichtlich ein Schotterweg parallel der Straße verlief, nutze ich diesen, denn durch die Gischt der vorbeifahrenden Autos auf der Straße wurde ich immer wieder zusätzlich in einen Wassernebel eingehüllt. Froh war ich, als ich in der Herberge in Gontán meine Sachen wechseln und trocknen konnte; die 'Freiluftapostel' lassen aber selbst bei 12° Türen und Fenster noch offen.

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