Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Samstag, 29. Juni 2013

Tag 140 - 29.06.2013

Gijón - Villaviciosa - 31 km - 468 km (r) - 3282 km (g)
Die Stadt fing gestern erst ab 20:00 Uhr an 'zu leben'. Dort, wo tagsüber noch herrlichster Badestrand war, herrschten wieder die Wellen der Flut. Dafür war auf der anderen Seite der Altstadt, in der warmen Sonne, das abendliche Flanieren angesagt. Jede Ruhebank war mit Senioren besetzt, die Jugend saß auf der Kaimauer, den Stützmauern oder einfach nur auf der Straße. Eine Bedingung musste jedoch erfüllt sein: in unmittebarer Nähe sollte sich eine Bar befinden (siehe Foto). Tja, und wann hier die Geschäfte so öffnen (Bars und Restaurantes ausgenommen), zeigt ein weiteres Foto.
Ich wählte heute die zweitschnellste Variante, um (leider) wieder aus dieser Stadt heraus zu kommen. Die schnellste wäre ein Taxi gewesen; ich lief die Route, die das Taxi genommen hätte. Der offiziell ausgeschilderte Jakobsweg mäandert nämlich durch verschiedene Seitenstraßen um die Stadt herum, aber auch auf Asphalt. Und da ich heute wieder etwas mehr Wegstrecke vorgesehen hatte, kürzte ich ab.
Auf dieser Route gab es zwar anfänglich hohe Wohnblocks, doch keine Industrie. Ich passierte hingegen den 'Parque de Isabel la Católica' und wenig später das weitläufige Gelände der Universität. Danach wählte ich weiter die direkte Route, die zwar gleich ansteigend in den Wald führte, dafür nicht im großen Bogen um den 'Hügel' herum.
Durch eine völlig zersiedelte Landschaft ging es schließlich im Wald bis auf 440 m hoch (Alto de la Cruz), um danach steil auf einem Geröllweg (es sah eher wie ein Bachbett aus) nach Niévares abzusteigen. Es war wirklich eine Bergetappe heute; und das an der Küste. Das schöne, wolkenlose Wetter von gestern war auch schon wieder vorbei. Aus dem Landesinneren zogen dunkle Wolken Richtung Meer, die der Wind, vom Meer kommend, zurück blies. Hier in den Bergen kam es dann zum 'Wolkenstau'. Tief hingen sie und machten bei feucht schwülen Bedingungen das Vorwärtskommen nicht gerade einfach. Aber was dabei noch schlimmer war: - es gab weit und breit keine Bar. Diejenigen, an denen ich am Ortsausgang von Gijón bis Deva vorbei gelaufen bin, waren noch zu früh, um Mineralien zu 'tanken' - und danach kam 'NIX' mehr. Eine Bar, die auf dem Weg lag und ich schon dabei war, meinen Rucksack abzuschnallen, hieß "Fenster zur Hoffnung"; doch 'das Fenster' hatte leider auch geschlossen. Die durchwanderte Gegend war grün; nur dort, wo Heu gemacht wurde, wich die einheitliche Farbe der Landschaft ab. Aber immer und überall: Farn und Eukalyptus! Dort, wo man bei einem weiten Ausblick hätte ein bisschen ausruhen können, gab es auf Grund von dem diesigen Wetter keine Fernsicht. Hinter Grases folgte ich dem 'Río de Valdedíos', bei Ferrería dem 'Ría de Villavisciosa', ehe ich über Amandi in die Stadt Villaviciosa "einlief". Klein geduckt im Tal liegt sie und machte auf mich keinen besonderen Eindruck. Dennoch beschloss ich spontan hier zu bleiben, das Wetter wurde auch zunehmend freundlicher, und nicht noch weitere 7 km in eine Pilgerherberge weiter zu gehen. Hier suchte ich mir also ein Quartier, doch zu meiner Überraschung waren die ersten beiden Hotels und eine Pension ausgebucht; nein, nicht von Pilgern, sondern von einer Schulklasse und Spaniern, die hier am Wochenende Urlaub machen - und dabei ist das Meer weit, weit weg. (Allerdings soll das 'Flußdelta' Naturfreunden und Anglern vieles bieten). Kleine Gassen, kleine 'Tante Emma Läden', nichts wirklich anschauenswertes, außer vielleicht dem Rathaus. Bemerkenswert dennoch eine Tatsache: die Stadt führt das Wappen des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation".

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