Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Sonntag, 1. September 2013

Tag 203 - 31.08.2013

Vézelay - Joux-la-Ville - 24 km - 1915 km (r) - 4758 km (g)

Gestern Abend, als alle Touristen das Städtchen verlassen, die Souvenirläden längst geschlossen hatten, unternahm ich noch einmal einen kleinen Bummel durch die wenigen Gassen. Interessant dabei war auch, durch die erleuchteten Fenster in die alten Häuser hinein sehen zu können.
Heute morgen nahm ich an der Morgenandacht teil. Der Gesang der Brüder und Ordensschwestern, in dieser großen, sehr akustischen Kathedrale, war ein besonderes Erlebnis.
In den Gassen kamen die ersten Lieferanten, als ich talwärts durch das Stadttor aus dem 16. Jahrhundert ging. Kurze Zeit später passierte ich 'Asquins' mit der Jakobskirche aus dem 12. Jahrhundert. Danach wanderte ich auf einem Wiesenweg, später nur auf aufgeschüttetem Geröll bestehend, stetig bergauf. Da es Petrus wieder gut mit mir meinte, hatte ich bei minimaler Bewölkung und gut warmen Temperaturen eine prächtige Fernsicht.
Kurz vor Mittag erreichte ich das Flüsschen 'Cure' und den Ort 'Voutenay-sur-Cure'. Den Kirchturm hat man stehen lassen, doch mit einer Zwischendecke versehen wurde diese Kirche in ein Wohngebäude umfunktioniert. Beim Bäcker erstand ich ein frisches Brot und gekühlte Getränke für den weiteren Weg. Etwa 500 m entfernt war ein Hotel/Restaurant. Hier, vor den letzten 8 km noch eine Pause einlegen zur Regeneration und für'n nahrhaftes Getränk - so war meine Absicht. Das Schild 'Gartenterasse geöffnet' lud ja gerade dazu ein. Also: schattiges Plätzchen angesteuert und den Rucksack abge...; nein, so weit kam ich nicht, denn eine Dame im schwarzen Kostüm kam und sagte mir (um 6 Minuten vor 12 Uhr), "die Küche habe noch nicht geöffnet". Dass ich ja nur etwas trinken wolle und gerne noch die 6 Minuten bereit bin, zu warten, interessierte sie nicht. 'A la midi" (das ist Mittag, Punkt 12:00 Uhr in Frankreich) könne ich wieder kommen, mich auf die Terasse setzen und bestellen. Ich zurrte also wieder meinen Rucksack fest und ging - weiter. Hätte ich etwa auf der Straße, vor dem *Hotel mit Preisen eines ***Hotels waren sollen? Das ging gegen meine Pilgerehre! So zog ich von dannen mit meiner vorher erstandenen Pilgerbrause und legte kurz darauf im Wald eine zünftige 'Pilgerpause' ein.
Der Weg mäanderte danach nochmals im Wald nach oben. Danach waren wieder gute Weitsichten möglich.
'Precy-le-Sec' machte seiner Ortsbezeichnung alle Ehren. Außer einem Hinweisschild, dass in einigen Kilometern ein Weinkeller (zwecks Kaufs natürlich) besichtigt werden könne, gab es eine verschlossene Kirche und ebensolche Häuser. Von einer Bar,... - keine Spur!
Nach weiteren zwei Kilometern sah ich allerdings dann auch schon in einer Senke liegend den Ort, in dem ich bei einem Bauern unterkommen werde. In einem Mobilhome. Und da er auch noch einen kleinen Dorfladen betreibt, brauchte ich mir wegen Hunger und DURST keine Gedanken mehr machen.

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