Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Montag, 16. September 2013

Tag 219 - 16.09.2013

Longeville - Béning-Merlebach - 20 km - 2298 km (r) - 5141 km (g)
Jetzt weis ich, warum der Abstand - auch heute wieder - zu einem Pilgersmann am Straßenrand nicht einmal annähernd eingehalten wird. Er scheint in dieser Region nur für Fahrradfahrer zuzutreffen.
Eigentlich hätte ich nach dem sündhaft teuren Hotel heute Nacht gut ausgeschlafen und guter Dinge sein sollen, doch das erste, auf das ich am heutigen Wandermorgen traf, traf die Situation, den Tag! Ein im Regen dampfender Misthaufen.
Nun, es regnete mal wieder; aber das alleine war es nicht. Es war das leidige Übernachtungsproblem. Ich musste zwei mal die heutige Route umplanen, da das eine Haus - jetzt nach den französischen Sommerferien - renoviert wird, die anderen machen gerade selbst Urlaub, der Dritte hatte seinen Ruhetag, der Vierte nur den Anrufbeantworter geschaltet und wieder ein weiteres Haus war mit Seminarteilnehmern belegt. Es ist ja nicht so, dass ich immer nur ein Etappenende im Blick habe; auch der Folgetag muss (fast) 'stehen'. Ich kann ja nicht einfach in eine Richtung laufen und dann ist da NICHTS mehr! Hinzu kommt, das ich gerne - (spätestens) am Tagesende - auch etwas essen möchte. All das muss vorgeplant sein; das Ablaufen der Kilometer zum Etappenziel und die Besichtigungen zwischendurch sind dann eher die Kür.
Da der Regen in mehr oder weniger starken Intervallen kam, der Wind ihn oft auch noch fast waagerecht vor sich her blies, war es auch keine Besichtigungstour, die ich heute unternahm. Ich wollte einfach nur ankommen; in einem trockenen und hoffentlich geheizten Zimmer. (Bei derzeit 12 °C mit der Ankündigung, dass nachts die Temperaturen wieder nur einstellig werden sollen.)
In St-Avold standen viele Pfützen in den Schlaglochstraßen; dank der rasant durchfahrenden Autos spritzte das Wasser bis weit in den Gehsteig. Zum Glück hatte ich meinen Poncho an; andere Fußgänger nahmen oft den Regenschirm zum Schutz zwischen sich und den vorbei fahrenden P- oder gar Lkw, um die gröbsten Spritzer der unansehnlichen Brühe fern zu halten.
Viele Gemarkungen, durch die ich heute hindurch ging, tragen immer noch ihre deutschen Namen. Auch Bachläufe wurden nicht umbenannt. In 'Guenviller legte ich in der schön angelegten Ortsmitte eine Pause ein. Um den ehemaligen Dorfbrunnen herum blühten viele verschiedene Stauden. Auf Grund des Regens ließen sie jedoch fast alle den Kopf hängen. Zwetzgen, Birnen und Äpfel, sie würden ganz anders wirken, wenn die Herbstsonne auf sie scheinen würde.
In 'Betting-les-St-Avold' ging ich dann nicht ostwärts weiter, wie ursprünglich vorgesehen, sondern bog nach Norden Richtung 'Merlebach 'ab. Hier hatte ich eine Möglichkeit gefunden, zumindest 'streckennah' übernachten zu können. Aber von wegen Heizung: mit diesem Thema brauchte ich dem in kurzen Ärmeln hinter dem Tresen stehenden 'Empfangsboy' erst gar nicht zu kommen.

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