Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Dienstag, 10. September 2013

Tag 213 - 10.09.2013

Vaucouleurs - Toul - 21 km - 2156 km (r) - 4999 km (r)
Es regnete und ein kalter Rückenwind begleitete mich aus der Senke auf die Anhöhe. Vorher überquerte ich den 'Canal de la Haute Meuse' und etwas später 'La Meuse' vor dem Ort 'Chalaines'. Im kleinen Straßenort 'Rigny-St-Martin' sah ich seit langem wieder einmal eine Rundkirche. Der anschließende Feldweg führte mich in den Wald. Zu dem Regen tropfte es durch den Wind dort noch gewaltig von den Bäumen. Der Regen ließ zum Glück bald nach; der Kalkschotterweg war schmierig rutschig.
Gestern schon, doch heute noch intensiver, konnte ich die Düsenflugzeuge wieder hören, die rechts von mir irgendwo starteten. (Auf meinem Hinweg bin ich an dem Luftwaffenstützpunkt vorbei gegangen).
Eichelhäher waren im Wald meine ständigen Begleiter. Durch ihr Krächzen warnten sie vor dem einsam dahin ziehenden Pilgersmann. Ach ja, und noch jemand begleitete mich heute und 'lief' mit mir: meine Nase! Der Temperatursturz schien ihr nicht bekommen zu sein.
In 'Choloy-Menillo' erreichte ich wieder scheinbar bewohntes Gebiet, doch nicht einmal ein Hund bellte. Dafür war an einem Briefkasten das Bild einer fauchenden Katze zu sehen. Hier sollte man sich also nicht vor einem beisswütigen Hund, sondern vor der Hauskatze in Acht nehmen.
Etwas weiter war ein Hinweisschild, dass sich hier die Schule befindet und man 'cool' fahren soll!
Ich überquerte die Autobahn sowie die Eisenbahnschienen (ich war nach vier Tagen wieder in einem Landstrich, der mit 'der Welt' Verbindung hatte) und kam kurze Zeit später an der 'Nécropole nationale' vorbei. Hier befindet sich ein Friedhof für kanadische und amerikanische Soldaten aus dem 2. Weltkrieg und direkt daneben eine Kriegsgräberstätte von französischen und alliierten Soldaten aus dem 1. Weltkrieg.
Mittlerweile hatten mich nicht nur die dunklen Wolken wieder eingeholt, sondern auch dicke Regentropfen. Rechtzeitig erreichte ich jedoch meine Unterkunft, checkte ein und wartete den Regenschauer ab.
Danach startete ich bei strahlendem Sonnenschein zum Stadtrundgang. Er begann an dem mit Springbrunnen und Blumen geschmückten 'Place des Trois Évêchés' (in Erinnerung an die drei gleichberechtigten Bistümer Toul, Verdun und Metz, von Heinrich I. 928 in einer Charta von Mainz verbrieft) und führte mich dann zur Stiftskirche 'St. Gengoult' und danach zu Kathedrale 'St. Étienne'.
Während der im gothischen Stil gehaltene Kreuzgang der Stiftskirche noch in seiner Mitte einen Garten aufweist, werden im Hof des großen Kreuzganges der Kathedrale Veranstaltungen abgehalten.
Die Stadt selbst, wie deren beiden großen Kirchen, spiegeln meiner Meinung nach so ein bisschen das wieder,  was ich in dem durchlaufenen Hinterland gesehen habe. Vernachlässigt, stark renovierungsbedürftig. Auffallend hingegen immer noch die Stadtbefestigung, die nach Plänen von 'Vauban' realisiert wurden.

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