Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Montag, 12. August 2013

Tag 184 - 12.08.2013

Perigueux - Las Combas  -  32 km - 1392 km (r) - 4235 km (g)

Am Morgen stand zuerst die Besichtigung der Kathedrale Saint Front in ´Perigeux` auf dem Tagesplan. Ihr Bauplan in Form eines griechischen Kreuzes lässt starke Ähnlichkeiten mit der Basilika San Marco von Venedig aufkommen. Ab 1850 wurden im Rahmen von Sanierungsarbeiten das heutige Kuppelgewölbe offen gelegt.
Durch die sehenswerte, verwinkelt gebaute Altstadt führte mich dann der Weg heraus aus der Stadt. Leicht ansteigend folgte ich der Nationalstraße, zuerst im bebauten Gebiet auf dem Bürgersteig, später entlang eines separaten Fuß- bzw. Radweges und später nur noch am nicht vorhandenen Seitenstreifen.
Wolkenlos präsentierte sich der Himmel, so dass es schon wieder sehr gut warm war. Zum Glück konnte ich aber bald auf eine ruhigere Landstraße abbiegen, die mich nach ´La Chaumardie´ führte. Ich kam nach einer längeren Waldpassage am ´Château Cáussade´ vorbei, dass sich heute in Privatbesitz befindet, nicht besichtigt werden kann und zwischen 1914/18 sogar deutsche Kriegsgefangene `beherbergte´. Danach folgte ich dem GR 36 / 646 ein Stück, wieder im schattigen Wald; hier fielen mir die Farbnuancen auf. Das satte Grün der Eichen bzw. Kiefern, der hell grellgelb wirkende Lichteinfall der Sonnenstrahlen und die rosarot erscheinenden, abgefallenen Kiefernnadeln auf dem Boden und die ebenso aussehenden unteren, abgestorbenen Blätter des Adlerfarns. Auch sonst wirkte um mich herum alles sehr trocken. Auf meinem weiteren heutigen Weg sah ich dies bestätigt. Traurig "ausschauende" Sonnenblumen ließen ihre Köpfe hängen, die Blätter waren "verbrannt", zusammen 'geschrumpelt'; allein die Getreideernte war schon nahezu überall abgeschlossen; notreif, wie mir ein Bauer erzählte, der gerade die großen Strohballen auf eine Rolle auflud.
In ´Cornille´ war die Kirche verschlossen, es gab aber auch nur wenige Häuser um sie herum. Ansonsten kleine Weiler, bzw. einzeln stehende Häuser - und ganz viel Natur! In `Lacombe´ querte ich die Landstraße, um danach wieder alleine über Feld- und Schotterwege, diesmal in der Mittagssonne, nach `Sorges`zu gehen. Vorher kam ich an einem Bauernhof (La Vaysseix) vorbei, der sich irgendwann einmal - von irgend einem Schloss ähnlichen Anwesen -  Säulen "furagiert" hatte. Dafür war es ein Hof, wie ich ihn schon lange nicht mehr mit dieser Artenvielfalt (Getreide, Mais, Sonnenblumen; Milchvieh, Schweine) gesehen hatte. Frei laufende Hühner, Enten, Gänse begrüßten mich - kein Hund, der den vorbeiziehenden Pilger verängstigt.
Es war nicht nur Mittagszeit, als ich ankam, sondern ja auch noch Montag. Da ist in diesem Land für viele Geschäfte "Ruhetag"; Bäckereien, Restaurants, Bars, ... alles, was ein Pilger um die Mittagszeit und an einem solch heißen Tag sooo dringend geöffnet sehen würde.
Dafür hatte in `Sorges´ nicht nur die romanisch gotische Kirche Saint Germain geöffnet, sondern auch noch die Touristeninformation. Beim Betrachten der Ausstellung "Alles rund um die Trüffel" konnte ich mich etwas erholen. Diese Region, dieser Ort ist bekannt für seine Trüffel, die hier "angebaut / gezüchtet" bzw. die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Für eine Kostprobe war ich aber nicht gewillt, den Preis (1 kg = 99 €) dafür auszugeben, den selbst nur eine kleine Menge gekostet hätte. (je geringer die Menge, je höher der umgerechnete Kilopreis.)
Nach Norden musste ich weiter, nach `Le Pouyet`, dann nach `Négrondes`. Hier machte ich einen kleinen Abstecher in die offene Kirche und fand in der sonst nicht bemerkenswerten Kirche ein Kirchenfenster des Hl. Jakobus von 1899. Erwähnen, dass sonst alles verschlossen war, brauche ich nicht! Dafür war es aber auch nicht mehr weit, bis ich in `Las Combas´ meinen "Verpflegungswagen" zu erreichten hoffte. Vorher durfte ich aber noch auf der "Route Napoléon" ein Stückchen marschieren!
Zu früh, um in der "PAUSE BAR" eine Pause einzulegen.
Aber für einen Morgenkaffee ...
Die Kuppeln der Kathedrale von Périgueux
Château Cáussade
Viele Wege,
sie führen aber nicht alle nach Rom
Hier war man gerade bei der Getreideernte,
die Sonnenblumen im Hintergrund lassen die Köpfe hängen
Kircheneingänge in Sorges
Innenansicht der Kirche in Sorges
St. Jacques
Kirchenfenster in Négrondes
gestiftet v. Jacques Moreau (1899)

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