Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Dienstag, 27. August 2013

Tag 198 - 26.08.2013

Valigny - Marcigny - 30 km - 1766 km (r) - 4609 km (g)
Warum müssen manche Kirchturmuhren auch nachts die Stunden und Viertelstunden so verkünden, dass man sie im weiten Umkreis noch vernimmt; insbesondere, wenn man direkt gegenüber schlafen möchte?
Außer diesem 'Hôtel' und der Kirche gibt es in 'Valigny' nichts; etwa noch fünfzehn Häuser, fünf davon suchen einen neuen Besitzer. Die 'Boulangerie' (siehe Foto) steht exemplarisch dafür. Und: was macht ein 'Hotelier', um zu überleben, obwohl er schon noch gleichzeitig Tabakladen, Lottoannahme- und Brotverkaufsstelle ist, wenn er mit durchschnittlich 20 Gästen kalkuliert und nur 10 kommen? Genau! Die 10 Durchreisenden müssen das bezahlen, was ihm sonst 20 Gäste erwirtschaften würden. Folge: es ist fast alles doppelt so teuer. Da es aber für die Fernwanderer in dieser Gegend absolut keine Ausweichmöglichkeit gibt, ist man leider darauf angewiesen! Kurzum: mal wieder in Frankreich ein Platz, wo selbst im eigenen Landesvergleich das Preis-Leistungsverhältnis nicht stimmt.
10 °C waren es am Morgen, als ich das Haus verließ. Die Morgensonne, die sich nach dem Regenschauer gestern nachmittag heute wieder blicken ließ, verlieh der Landschaft einen goldgelben Schimmer. Leider bedeckten Wolken ab Mittag wieder den komplette Himmel, es war dann mit nur noch 19 °C frisch und windig; dennoch: ideales Wanderwetter.
Stellenweise hatte ich in der 'leeren Landschaft' große Weitsichten. Ich verließ so allmählich auch die Region, in der noch Mais und Getreide angebaut wurde und ging dann durch viel Brachland. Nicht einmal als Weiden wurden weite Teile des Areals benutzt.
In 'Lurcy-Levis' war gerade Wochenmarkt. Händler der Region boten ihre landwirtschaftlichen Produkte an, während der CD-Verkäufer den kompletten Platz beschallte. Die Kirche aus dem 12. Jahrhundert war innen starkt renovierungsbedürftig; ein Wandgemälde in der Apsis kaum noch zu erkennen. Anders hingegen das in der Kirche von 'le Veurdre', das das selbe Thema darstellt.
Kurz vor der Brücke von 'le Veurdre', die über den Fluss 'Allier' führt, ein Gedenkstein und ein Hinweisschild; so etwas ist hier oft zu finden. Mit dem Überqueren der Brücke verließ ich das Departement 'Ailler' (03), dass ich nur für kurze Zeit nach dem Departement 'Cher' (18) gestreift hatte und wandere nun durch das Departement 'Nièvre' (38) in der Region 'Bourgogne'. Gleichzeitig macht sich die Veränderung der Bodenbeschaffenheit bemerkbar. Kalkstein bestimmt nun auch das Aussehen der Region.
Die romanische Kirche in 'Livry' war verschlossen, wie auch das einzige 'Café' in dieser Straßenansiedlung. Wenige Kilometer weiter fand ich bei einer ehemaligen Pilgerin Quartier. Von ihrem Weg nach 'Santiago de Compostella' zurück hat sie beschlossen, Pilgern in ihrem Haus eine Übernachtungsmöglichkeit incl. Verköstigung anzubieten.

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