Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Freitag, 9. August 2013

Tag 181 - 09.08.2013

Saint-Foy-la-Grande - Mussidan - 33 km - 1332 km (r) - 4155 km (g)

Eine lange Etappe stand bevor, mit der Sicherheit, zwischendurch nirgends "Verpflegung" aufnehmen zu können. Ich startete zeitig und querte zuerst einmal die Dordogne. Damit verließ ich das Departement der 'Gironde' und betrat das der 'Dordogne' (24). Das Weinanbaugebiet 'Bordeaux' werde ich erst morgen verlassen.
Gleich hinter der Stadt führte der Feldweg durch Weinberge (Südhanglage) kontinuierlich hoch. Auf der Kuppe angekommen, hatte ich nicht nur eine weite Rundumsicht, sondern konnte auch feststellen, dass ich mich allmählich aus der Weinanbauregion weg bewege. Wald und Wiesen, ab und zu auch ein Maisfeld, das war nun das überwiegende Vegetationsbild. Zudem war die kommende Landschaft nun noch hügeliger, was ich auch beim Laufen durch permanente Auf- und Abstiege zu spüren bekam. Zum Glück verlief der ausgeschilderte Jakobsweg - oft identisch mit dem GR 6 - weite Passagen durch Wald, so dass ich der heiß brennenden Sonne oft entgehen konnte.
Die wenigen Ansiedlungen heute hinterließen bei mir alle einen weniger gepflegten Eindruck. Fahrzeuge, Pkws und landwirtschaftliche Maschinen, seit etlichen Jahren bereis fahruntüchtig, standen irgendwo neben dem Haus, der Scheune 'geparkt'. Oft wuchsen aus der Motorhaube sowie den zerborstenen Fenstern Büsche und sogar Bäume heraus. Gelagert wurde ALLES überall rund ums Haus!
Gelagert wird auch 'hoch explosives Material' in einem Munitionsdepot - so zumindest konnte ich auf den Warnschildern neben meinem Wanderweg lesen.
Die wenigen Kirchen am heutigen Wegesrand waren alle verschlossen. Allein einige 'étanges' (Seen mit Igelkolben, Seerosen oder einem anstehenden Fischreiher) sorgten auf der letzten Etappenhälfte für Abwechselung.
Die Autobahn, die ich wenige Kilometer vor Mussidan unterqueren musste, machte mir dann wieder deutlich, dass ich in die bevölkerte Region komme, denn selbst in dem kleinen Ort Saint-Géry, den ich in der Mittagszeit erreichte, war keine Menschenseele zu sehen gewesen. Nicht einmal von einem Hund wurde ich 'begrüßt'. Und die einzige 'Brotverkaufsstelle', die sogar damit wirbt, dass sie kalte Erfrischungsgetränke bevoratet - logischerweise geschlossen. Zum Glück war mein Durst nicht so groß, ich hätte sonst geklingelt!
Bis zum Etappenende zog sich der Weg dann aber doch erheblich; durch eine ältere Siedlung von Einfamilienhäuser musste ich hindurch. Auch hier: "Siesta-Time". Man hätte meinen können, die Bewohner sind alle im Urlaub (die Klappläden der Fenster waren verschlossen, das Hoftor zu; selbst in der Hofeinfahrt und "auf der Gasse" kein Auto) - oder evakuiert, und der einsam dahin ziehende Pilger hat auf der heutigen Waldstrecke nichts mitbekommen.
Ach ja, und dann: in der Stadt selbst war zwar wieder Leben, doch der erhoffte Campingplatz in Mussidan existiert nicht mehr (obwohl in meinem Wanderführer von 2012 noch gelistet).

Sonnenstrahlen durchfluten den Wald
Ehemalige Mühle auf der Höhe eines Weinberges
Impression einer Wiese
Kleiner See mitten im Wald gelegen

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