Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Samstag, 10. August 2013

Tag 182 - 10.08.2013

Mussidan - Saint-Astier - 23 km - 1355 km (r) - 4178 km (g)

Die Sonne schien nicht zu warm, als ich mich für diese Etappe rüstete. Mussidan, ein Städtchen, dem ich neben der kanalisierten Crempse und ihrem Blumenschmuck nicht besonders viel abgewinnen konnte (vielleicht sehe ich aber auch zu oft nur das Negative), verließ ich - und ging dabei zuerst einmal an dem ehemaligen Theater / Kino vorbei. Heute spielt das Gebäude mit seinen zerstörten Fenstern, dem mehr als maroden Putz in der Stadtgeschichte selbst eine mehr als traurige Rolle.
Ich lief zuerst entlang der D3 und erreichte bald danach 'Sourzac'. Diese kleine Wehrkirche am Ufer der Isle war nicht nur verschlossen, sondern auch der Hof und die Nebengebäude. Dafür schien mittags eine Hochzeit statt zu finden, denn der Eingang der Kirche war nicht nur geschmückt, sondern ein kleiner Blumenteppich war sogar noch ausgelegt.
Auf einer langen, für Autos einspurigen Brücke querte ich den Fluss, danach die Eisenbahn und ging anschließend auf einem groben Kalkschotterweg bergwärts in den Wald. Auf der Kuppe angekommen, musste ich meine Wanderrichtung nach Nordost ändern, auf einem Waldweg: so etwas bin ich schon lange nicht mehr gelaufen.
Der nächste Ort, Douzillac, war schon sichtbar, doch zunächst musste ich erst von der Höhe hinabsteigen, um anschließend im Ort zur Dorfmitte und zur Kirche wieder mühsam an Höhe zu gewinnen. Hierbei begegnete ich auch den beiden einzigen Wanderern des Tages Richtung Süden. Direkt neben der Kirche war eine Bar, ein Restaurant mit dem Namen "le monet". Da ich `monetär´ war, machte ich auf der Terrasse Rast und hatte dabei nicht nur einen Blick auf die Kirche, sondern auch auf die Straßenschilder.
Eine lautete "8. Mai 1945", die andere "11. Juni 1944" (Kriegsende / D-Day); und dann war da noch das Schild mit dem Aufruf von ´General de Gaule´ vom Juni 1940 "A TOUS LES FRANCAIS".
Ausgeruht aber nachdenklich machte ich mich auf den weiteren Weg Richtung Neuvic. Zuerst an der Landstraße, dann führte der Weg neben den Eisenbahnschienen hinunter zum Fluss. Ich kam an Wagenburgen vorbei, die "Fahrendes Volk" hier aus Wohnmobilen und Wohnwagen zusammengestellt hatten. Neuvic selbst, ein kleines lang gezogenes Städtchen mit einer schmalen Kirche und hohem spitzen Kirchturm, rüstete gerade zur Mittagszeit. Die Marktstände um die Kirche wurden abgebaut. Am Ortsausgang sah ich die Dachspitzen eines Schlosses (diesmal von einem echten Château), ehe ich mich wieder an den Bahngleisen Richtung ´Saint-Astier´ orientierte. Wieder kam ich an einem kleinen Schloss vorbei, dem Château Beauséjour, das nur dann zugänglich ist, wenn man dort ein Rittermahl einnimmt, sich trauen lässt oder an einem Seminar teilnehmen möchte.
In der Stadt ´Saint-Astier´ war ich plötzlich; ich unterquerte die Eisenbahnlinie und sah kurz danach auch schon den mächtigen Kirchturm des kleinen Städtchens, das dieses Wochenende sein 1000jähriges Bestehen feiert. Aus diesem Grund war auf dem Marktplatz ein kleiner, mittelalterlicher Markt aufgebaut und abends soll in einem Lichtspektakel ("son et lumière") das Leben des Hl. Astier sowie die Geschichte dieses Ortes dargestellt werden. Ich bin gespannt!

Sourzac
Mariengrotte in Sourzac
Douzillac - Schild an einer Hauswand
Eingangsallee zum Schloss Beauséjour
Kirche in Saint-Astier
Auch diese Künstler waren
auf dem mittelalterlichen Markt vertreten.






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