Zwei Punkte vorweg:
a - Heute wäre "Halbzeit" meines geplanten Hinweges (aber, was heißt schon geplant?)
b - Um 10:44 Uhr habe ich das erste Mal die schneebedeckten Pyrenäen gesehen! Beeindruckend, die lang gestreckte Bergkette, und beflügelnd zugleich.
Aber noch sind es gute 150 km bis dort hin!
Wieviele Mitpilger heute allein in der selben Gîte nächtigten wie ich, kann man an den Schuhen ersehen (siehe Foto).
Obwohl Auvillar schon auf einem Hügel liegt, erfolgte mein "Auszug" weiterhin bergauf. In der Nacht hatte es noch einmal kräftig geregnet, ehe am Morgen schon keine Wolke mehr am Himmel war. Die Hälfte des heutigen Abschnittes führte über geteerte Straßen, der Rest durch "Schmierseife". Bergab ging es schneller als man selber wollte und bergauf dauerte es doppelt so lang. Und dann die Sonne: lange habe ich sie vermisst, doch heute schien sie mit voller Macht. Im Schatten um 14 Uhr waren es 27 Grad!!!
Leicht hügeliges Land (was mich an die Toskana erinnert) galt es zu bewältigen, doch die langen gezogenen Anstiege hatten es in sich.
Erster Halt war in St. Antoine, wo ich den mozzarabischen Kircheneingang bewundern konnte (siehe Foto).
In Flammares konnte ich lesen, daß das Schloß einmal "eines der repräsentativsten Beispiele der feudalen gasconischen Architektur des XIII. Jahrhunderts war. Im Juni 1943 brannte jedoch fast alles". Der Privatbesitzer versucht seit 1983, das Schloss und die dazu gehörige Kirche zu sanieren.
Übernachtungsbeding (noch nicht offen, voll, nur der Anrufbeantworter, ...) beschloss ich, nicht mit dem Tross nach dem Windhundprinzip zu laufen (die ersten bekommen noch ein freies Bett, die langsameren ...), sondern die erst beste Möglichkeit zu nutzen, das heutige Wandern zu beenden.
So kam ich bei Thérèsa unter, einer Alternativen; nein, eher einer alternativen Unterkunft zu den sonstig gewohnten. ;-)
Mann ist ja Pilger!
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