Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Dienstag, 30. April 2013

Tag 80 - 30.04.2013

Sangüesa - Izco - 19 km / 1954 km
Fix und fertig, müde und kraftlos erreichte ich Izco. Ich hatte geplant, nur bis hier her zugehen (die Franzosen von gestern wollten eine Herberge weiter, deshalb!), doch das es so lange und so schwierig werden würde, das hätte keiner von uns gedacht. Wir, das sind ein Franzose, den ich schon von Frankreich kenne sowie ein Italiener und ein Österreicher; beide hatte ich nach dem Somport-Pass schon einmal getroffen und mit beiden kam ich fast zeitgleich an.
Es hatte die ganze Nacht und am Morgen noch geregnet. Es war kalt, Nebelschwaden zogen dicht über die Stadt. Ich ließ mir Zeit, besichtigte noch ein bisschen die alten Adelshäuser mit ihren Verzierungen und alten Wappen der Stadt sowie die Kirche mit dem berühmten Tympanon. Aus der Stadt heraus passierte ich die dampfende Papierfabrik, ehe es wieder in die Berge ging.
Der Weg stieg allmählich, aber permanent.
Er führte an aufgegebenen Höfen, ansonsten nur an Wiesen und Felder vorbei. Auch eine Einsiedelei mit Quelle passierte ich, an der Franz von Asissi auf seiner Pilgerreise nach Santiago seine erste spanische Gemeinde gegründet haben soll.
Auch konnte ich zeitweise, wenn es die Wolkendecke zuließ, die vielen Windkrafträder auf den Bergspitzen sehen.Solange der Weg (zumindest teilweise) noch geschottert war, konnte ich einiger maßen gehen, doch als es anfing lehmig zu werden, ...
Mit jedem Schritt nach vorne rutschte ich etwas zurück, abwärts ging es dann dafür schneller als gewollt. Und die Schuhe; mit jedem Schritt wurden sie schwerer. Ich rutschte, kam einfach nicht vorwärts und wenn man vom Weg abweichen wollte, musste ich mich zwischen Ginster und Buchsbaum durchkämpfen. Den Spuren nach ist dieser ausgewiesene Wanderweg ein Hauptweg für Rinder und Schafe. Meinem Knie tat dieser Weg nicht gut!
Kurz bevor ich den kleinen Ort Izco erreiche, ziehen dunkle Wolken auf, aber es bleibt trocken. Hier gibt es 28 gemeldete Einwohner. Der Unterkunft angeschlossen ist ein Aufenthaltsraum, der den Gemeindemitglieder zum Feiern zur Verfügung steht. Und dazu gehört natürlich eine Bar.
Ein italienischer Pilger ist hier schon vier Tage. Er möchte seine Sehnenscheidenentzündung auskurieren.

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