Tag 64 - 14.04.2013

Miradoux - Lectoure - 17 km - 1544 km

Ich schlief gut in dem "Etablissement" von Thérèsa; ob es an dem Raumspray lag, das sie unbedingt noch 'verteilen' musste oder an dem 'Mückentod', das sie hinterher sprühte - oder weil ich auf Grund der Hitz einfach nur müde war (der Weinkonsum hielt sich wirklich in Grenzen) = ?

So, jetzt bin ich im Sommer angekommen. (Ich hoffe, er bleibt, obwohl damit auch der Durst steigt).  Es ist zwar diesig und der "Auton" weht erfrischend, doch ohne Sonnenschutz läuft heute keiner. Und diejenigen Mitpilger, die es ignoriert haben, sind in der Stadt mit einem richtig guten Sonnenbrand in Gesicht und Nacken angekommen.
Es muss auch am Wetter liegen; die Frösche quaken und selbst die Fische springen.
Da es wieder nur eine kürzere Etappe war, konnte ich mir Zeit lassen und die grüne Natur so richtig genießen. Leicht hügelig ging es immer auf und ab, an grünen Feldern, Teichen und einigen spärlichen Gehöften vorbei.
Ich war auch wieder fast alleine unterwegs; die meisten waren gestern eine oder zwei Übernachtungsmöglichkeiten weitergelaufen. Auch diese Station liegt wieder auf einem Hügel, den es vor dem Ablegen des Rucksackes erst noch zu erklimmen galt.
In Lectoure sah ich mich noch am Nachmittag in der kühlen Altstadt um. Auch die Kathedrale besichtigte ich. Diese Kirche war einmal Bischofssitz.

Die Patronin dieser Herberge erklärte, daß alles, was in der Küche steht, zur freien Verfügung sei. Ich sah mich um und mein Herz hüpfte vor Freude. Stand da doch tatsächlich eine metallene "Verpackungsröhre" für Whisky. Nach so langer Abstinenz, mir lief schon das Wasser im Munde zusammen. Vorsichtig, ja ehrfürchtig öffnete ich den Deckel  -  und sah Spaghetti!
Na gut, dann heute nicht! Da ich aber fast in der Armagnac-Region bin, kann etwas davon probiert werden - morgen.