Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Freitag, 19. April 2013

Tag 69 - 19.04.2013

Maubourguet - Tarbes - 29 km - 1653 km
Diesen Tag muß man wettermäßig erlebt haben, sonst glaubt man es fast nicht. Kalt war es am morgen, bitter kalt. 5 Grad, leicht windig und - es regnete! So kam meine kompette Winterbekleidung wieder zum Einsatz (außer den Handschuhen), und dabei hatte ich schon vor drei Tagen bei +32 Grad überlegt, was ich alles aus meinem Rucksackfundus nach Hause schicken könnte.
Tief hingen die Wolken und genau so mein Kopf; alles war diesig, nebelig. Die Sicht vielleicht ein bis zwei Kilometer. Immerhin! Lustlos stapfte ich vom Campingplatz los. Hier hatte ich in einem Mobilhome übernachtet. Südwärts führte mich der Weg durch Felder, mehr oder weniger parallel zur Nationalstraße.
Vic-en-Bigorre streife ich nur am Rande (Industriegebiet), alles andere hätte heute nur einen Umweg bedeutet. Zum Ausruhen und die Landschaft auf sich wirken zu lassen war mir auch nicht zu Mute. Ich behielt es dann lieber beim Gehen und Denken. [Marcher, c`est poser ses pieds sur ses pensés.]
Hinter Pujo ging ich einige Zeit am 'Canal de Moulin' entlang, auch passierte ich eine Pferderennbahn. Aber sonst waren die einzigen Abwechselungen in den ersten Wanderstunden die stets langsam sich austauschenden Felder und die Niederschlagsintensitäten. Mit der Zeit wurde es unter dem Poncho genau so feucht wie außerhalb. Mein Wunsch nach einer warmen Badewanne wurde immer sehnlicher; eine warme Dusche (man ist ja bescheiden) würde auch reichen.
Petrus hatte scheinbar Mitleid mit dem missmutig nassen Pilger. Nach einem auffrischenden Wind, der an meinem Pocho zerrte, hörte der Regen kurz nach Mittag auf. Die Sicht wurde innerhalb weniger Minuten wesentlich besser und zwischen den dunklen Wolken kamen sogar einzelne Sonnenstrahlen hindurch. Es wurde auch merklich wärmer. Dafür sah ich nun die zersiedelte Landschaft, einzelne Industrieanlagen, Lager, Verkaufsstätten; mitten im Feld. Das nördliche Industriegebiet von Tarbes begann schon weit vor der Stadt, nur parallel der Nationalstraße, auch mit Einkaufsmärkten wie Aldi und Lidl.
Auf der "Schlussgeraden" hatte ich dann auch wieder freie Südsicht  -  auf die Pyrenäen.
In der Jugendherberge von Tarbes checkte ich ein. Ich bekam ein Zimmer im 4. Stock zugewiese (zum Glück gab es nach fast 30 km zu Fuß dafür einen Aufzug!) - mit Aussicht auf die Pyrenäen.

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