Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Mittwoch, 24. April 2013

Tag 74 - 24.04.2013

Sarrance - Urdos - 26 km - 1806 km
Umdisponiert habe ich heute, da sich der Wetterbericht bestätigt, den ich vor zwei Tagen schon einmal für beide Seiten der Pyrenäen konsultierte. Es soll Regen und einen kurzfristigen Temperatursturz geben!
Ursprünglich wollte ich durch diese Landschaft nicht so schnell hindurch, denn in diesem Tal kann man Urlaub machen, sofern man die Berge mag. Doch bei Regenwetter, tiefen Temperaturen und dann noch zu Fuß?
Am Morgen schon startete ich vom Kloster aus bei wolkenlosem Himmel im kurzärmligen Hemd. Angenehm warm war es und es sollte noch wärmer werden!
Da meine Lebensmittelvorräte etwas weniger geworden sind, wollte ich ..., doch in Borce hätte ich mir eine Zeitung kaufen können oder zum Frisör gehen. Beide hatten offen, doch der Lebensmittelladen: geschlossen und der Bäcker: zu!
Am Marktplatz hatte noch ein Café geöffnet. Also dort nur ein schwarzes, stark zuckerhaltiges Erfrischungsgetränk erstanden, die Kirche angesehen, auf einer kleinen Infotafel gelesen, dass Pierre Laclede, der Gründer der Stadt 'Saint-Louis' (Missuori) hier geboren wurde und weiter nach Accous. Den kleinen "Umweg" hätte ich mir sparen können. Dafür gab es in diesem Ort eine geöffnete Post. Und Käse wurde gerade verladen, einen Kleinlieferwagen voll mit großen Käselaiben.
Na gut, also weiter aus meinem Rucksack leben. Da noch genügend drin war, zumindest für den heutigen Tag, folgte ich dem Wanderweg GR653 weiter in Richtung Pass. Eigentlich schlenderte ich heute nur so dahin, blieb stehen, schaute mir die Berge und Hänge an und bewunderte die Geier, die im Aufwind oft minutenlang am Hang entlang flogen. Gelegen kam mir dann das Restaurant in Équestre - für eine "Trinkpause". Alleine (neben der Bedienung) - und absolute Ruhe in sonnigen Bergen. Urlaubsstimmung pur!
Als ich zum zweiten Mal gefragt wurde, ob ich nicht noch etwas trinken möchte, wußte ich, daß ich schon zu lange hier verweilte; also Rucksack, Stock und Hut aufnehme und weiter bis nach Cette-Eygun. Hier machte ich wieder Station und genoß in der Sonne den Blick in die z.T. schneebedeckten Berge.
Es half alles nichts. Ich durfte auch hier nicht ewig bleiben. Aber jetzt war es nicht mehr weit. Vorbei an dem immer noch bemerkenswerten 'Fort du Portalet' - und dann zogen sich doch noch die letzten Meter, zumal es immer bergauf ging!
Die seit 2010 existierende Pilgerherberge wird von einem jungen Ehepaar betrieben. Sie machen gleichzeitig die Post des Ortes und sind Besitzer einzigen, kleinen Lebensmittelladens, in dem ich (durch die Hintertür hinein geführt, da offiziell heute Nachmittag geschlossen), erst einmal das Gewicht meines Rucksackes erhöhte und auch für den Abend vorsorgte.
Nach den üblichen Pilgerritualen (Wäsche waschen, essen, ...) hatte ich noch die kleine Dorfkirche besichtigen können und sitze derzeit mit Blick auf die untergehende Sonne am "Ausruheplatz der Dorfrentner",
alleine!

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