In Reliegos hatte ich gestern noch einen Dorfbummel unternommen und mir die "Erdhäuser" angesehen, die z.T. sogar neu gebaut werden.
Auf dem Weg nach 'Mansilla de las Mulas' war ich dann wieder fast alleine unterwegs. Lang fielen im kalten Morgendunst die Schatten.
In diesem Ort sah ich mir im Westen der Stadt die noch gut erhaltene, aus Flußsteinen gebaute, mit Zinnen versehene Stadtmauer an. Davon, dass auch diese Stadt früher einmal eine ganz andere Bedeutung hatte als heute, zeugt das Wappen. Sie war landwirtschaftlicher "Umschlagplatz" (hauptsächlich Pferdemarkt). Der Handel wurde per Handschlag über dem Sattel besiegelt. Beides ist heute im Stadtwappen vorhanden. Am Ortseingang kommt man an einem 'Denkmal' für Pilger vorbei.
Über den Río Esla ging es schnurgerade an der Geräusch intensiven N 601 weiter nach dem kleinen Straßenort Villamoros (maurische Besiedlung=?).
Kurz vor 'Puente Villarente' nahm ich mir die Zeit, die mit 20 Bögen den Río Porman überspannende Brücke ( z.T. aus römischen Tagen) anzusehen. Auch Reste eines Pilgerhospizes waren noch vorhanden.
Und dann, weshalb man sich diese Strecke wirklich schenken kann: zwischen Schnellstraße und Autobahn führte der Schotterweg Richtung Industriegebiet. Selbst als dieses zu Ende war, muss der Pilger noch gut 4 km unter die Wanderschuhe bringen, ehe er den Innenstadtbereich von Léon erreicht, wo er sich für eine Bleibe umsehen kann. Ich bin bei den Benediktinerinnen 'gelandet'. Es gibt noch mehr Herbergen, Pensionen und Hotels in dieser Stadt, doch alleine die Herberge, in der ich eine Nacht verbringen darf, hat offiziell 154 Betten und ist um 14 Uhr komplett belegt. Gesehen habe ich heute auf dem Weg ein Zehntel an Pilger. Also wieder viele Buspilger, die sich aber morgen dann wieder auf den Pilgerweg machen werden. Mit der Ruhe ist es dann wieder vorbei!
Am Spätnachmittag blieb noch Zeit für eine Stadt- und Kathedralenbesichtigung.
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