Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Mittwoch, 8. Mai 2013

Tag 88 - 08.05.2013

Navarrete - Nájera - 19 km - 2106 km
Nieselregen und tief hängende Wolken bestimmten heute den Wandervormittag, der nicht viel Anwechselung bot. Aus dem Ort heraus ging  es durch intensiv landwirtschaftlich (Wein/Getreide) genutztes Gebiet. Zeitweise führte der ausgewiesene Weg entlang der Autobahn.
Nach Navarrete fand ich die vom ehemaligen Pilgerhospiz verbauten Steine im Friedhofsportal. Auf dem Weg nach Ventosa, wo ich das erste Mal halt machte, kam ich an zwei großen Weingütern vorbei.
Die Kirche war leider verschlossen, doch hatte ich von dort oben einen schönen Rundblick.
Kurz vor Nájera ist an einer Betonumzäunung folgendes Gedicht zu lesen (siehe Foto).
In dem Ort war meine angedachte kleine Herberge leider belegt, mit voraus tranportierten Rucksäcken. Also wieder in die Massenunterkunft (kommunale Herberge - siehe Schlafsaalbild).
Die Herberge öffnete um 13 Uhr; ca. 15 Personen warteten schon vor der Tür. Kaum wurde die Tür geöffnet, verhielten sich die wenigen Pilger wie im "Sommer-Schlussverkauf"; doch dank der Rucksäcke passte keiner durch die Tür.   :-)))
Nachdem ich mein Bett bezogen und den Rucksack abgestellt hatte, wollte ich mich dem nun einsetzenden Trubel entziehen (es kamen nämlich permanent weitere Pilger). Beim Hinausgehen, wer steht da in der "Warteschlange"? 'Mein Italiener', den ich das letzte Mal in Jaca gesehen hatte.
Ich sitze an der Uferprommenade und beobachte die ankommenden Pilger. Nach 200 habe ich aufgehört zu zählen. Und dann wieder die total Abgekämpften, mit nichts außer einem Wanderstock, einem roten Kopf und einer gelben Schleife auf der Brust. Die "Wandergruppe" fällt in den Biergarten ein, zitiert lautstark den Ober herbei und fragt, wo denn das Hotel sei, in dem für sie gebucht.
Zwischenzeitlich kommen einige Pilger von der Herberge schon wieder zurück; auch sie ist jetzt komplett belegt!
Im Schlafsaal selbst komme ich mir wie in einem Auswandererschiff des letzten Jahrhunderts vor; ein Sprachenwirrwar, 'eingepfercht', doch der Platz und das Licht
sind hier zumindest besser.
Ich bin weniger auf die Nacht als den Massenstart gespannt.

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