Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Donnerstag, 16. Mai 2013

Tag 96 - 16.05.2013

Hornillos - Castrojeriz - 20 km - 2223 km
Lang fiel der Schatten, als ich als vorletzter die Herberge verließ; die letzte war die Putzfrau  :-) .
Es war kalt, sehr kalt und zudem wehte ein kräftiger Gegenwind über die Hügel. Meinen Hut tauschte ich gleich nach dem Foto wieder gegen meine Wintermütze, mein Dreieckstuch zog ich einem Bankräuber gleich über Mund und Nase. Die kalte Luft "pur" einzuatmen tat meinem Hals und meiner Nase nicht gut. Andere liefen im starken Wind heftig flatternden Regenponcho, obwohl es trocken war. Sie benötigten einfach etwas mehr Windschutz vor der durch und durch gehenden Kälte. Der Weg stieg etwas an, um dann flach auf nassem Lehmboden etwa 6 km in 900m Höhe zwischen Getreidefelder nach Sambol zu führen. Aufgrund der Höhe und der Wetterlage hatte man eine gute Rundumsicht; auf allen Hügeln stehen Windkrafträder.
Sambol war früher ein kleiner Ort und verfügte wie heute über eine an einer Quelle gelegene einfache Herberge; bis 1352 gab es hier sogar eine Leprastation. Heute steht nur noch die 1990 "reanimierte" Herberge. Danach steigt der Weg noch einmal kurz an. Er führt weiter zwischen Getreidefelder kerzengerade nach Hontanas. Der in einer Talsenke befindliche Ort hat mehrere Bars / Cafés und Übernachtungsmöglichkeiten. Seine Kirche: verschlossen. Viele Pilger vor mir haben sich aufgrund der Kälte in die Bars geflüchtet; sie sind brechend voll.
Ab Hontanas schlängelt sich der Weg entlang des 'Arroyo de Garbanzuelo'. Kurz vor dem 'Couvento de San Antón' führt der Jakobsweg auf der Landstraße weiter.
Der Convent wurde im 12. Jahrhundert von französischen Mönchen (Antoniterorden) gegründet, die heute noch zu sehenden Gebäude im 14. Jahrhundert erbaut. Durch den Spitzbogen der Kirche führt heute wie früher die Straße.
Nach weiteren fast 4 km ist dann Castojeriz erreicht, obwohl der Ort von 'San Antón' aus schon sichtbar - mit der über der Stadt auf dem Hügel befindlichen Burgruine.
Dieser große Ort selbst ist nur teilweise bewohnt, viele Häuser sind verfallen. Ich nächtige heute in der Albergue 'Casa Nostra'. Eine Heizung gibt es im ganzen Haus nicht. - Außentemperatur: 6°, Innentemperatur 12°.   :-( 
Der wärmste Platz ist entweder unter der Dusche (immerhin!) oder im eigenen Schlafsack. Wäsche waschen, eine Illusion. Sie trocknet nicht!
Am Nachmittag fing es leicht an zu regnen; für morgen soll bei weiter sinkenden Temperaturen sogar mit Schnee zu rechnen sein. Ich plane - meiner Gesundheit wegen - deshalb für morgen nur eine Kurzetappe.

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