Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Montag, 27. Mai 2013

Tag 107 - 27.05.2013

Rabanal del Camino - El ACEBO - 17 km - 2470 km
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Ein bewegender und traumhafter Tag.
Viele Mitpilger sind heute morgen schon früh aufgebrochen. Sie wollten den Sonnenaufgang auf dem Gipfel in 1500 m Höhe erleben. Im Osten war es jedoch bewölkt, und die Sonne kam erst über den Wolken um 8 Uhr zum Vorschein. Ich hatte sie also fast alle wieder weit vor mir. Der Weg aus dem Ort stieg leicht an. Am Ortsausgang stand ein sonderbares Kreuz für einen 1998 an dieser Stelle verstorbenen schweizer Pilger. Ich passierte auch Stellen, wo man früher nach Gold gegraben hatte.
Ein steiniger Singeltreck führte stets bergauf, zwischem gelb und weiß blühendem Ginster. Danach kam die rosa rot blühende Erika dazu. Hinzu kamen auch die Wolken.
Als ich heute morgen startete, waren es 4°. Als ich im Foncebadón ankam waren es nicht mehr. Eingehüllt in Wolken konnte man nur schemenhaft die Ruinen des Dorfes erkennen. Gänzlich verfallen wirkt der Ort, der dank des Tourismus der Pilger wieder neu auflebt. Eine Herberge, eine Bar und ein Hotel gibt es hier, mehr nicht.
Nach weiteren ungefähr 500 Metern und einem kurzen Anstieg erreichte ich 'Cruz de Ferro'. Hier sitzt ein kleines eisernes Kreuz auf einem mehrere Meter hohen Baumstamm, der wiederum auf / in einem großen Steinhaufen steht. Um dieses Kreuz legt der Pilger seinen eigenen Stein (seine Sorgen/Wünsche/Bitten) ab, den er von zu Hause mitgebracht hat. Ich hatte gleich drei kleine Steine dabei. Einen von den Felsenmeer-Führern, einen beschrifteten von Familie und Verwandten und einen von meiner Frau. (Mein Rucksack ist jetzt VIEL leichter). Die kleine Kapelle nebenan ist leider geschlossen.
Leicht bergab ging es nun durch ziehende kalte Wolken nach Manjarín. Dieses ehemalige Bergdorf ist komplett verfallen bis auf eine Herberge mit einer kuriosen mittelalterlich anmutenden Herberge.
Nun begann der Abstieg auf einem steinigen und steilen Weg. Dennoch waren Rechts und Links und die Blicke in die Ferne fantastisch, denn je tiefer man kam, je weniger Wolken behinderten die Sicht. Schade nur, dass in der weiten Ebene alles dunstig war. El Alcebo selbst ist ein sehr schöner Ort. Die Steinhäuser sind mit Schiefer gedeckt und haben oft abenteuerlich anmutende Holzbalkone über die Straße gebaut.
Den Nachmittag und Abend verbrachte ich mit einem kleinen Bummel durch diesen Straßenort und der unendlich weit reichenden Aussicht bei warmen Temperaturen und nahezu wolkenlosem Himmel.

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