Ich bin dann ´mal da

oder - frei nach Goethe -

„Nur wo man hingelaufen ist, ist man auch wirklich da gewesen!“

Donnerstag, 30. Mai 2013

Tag 110 - 30.05.2013

Trabadelo - O Cebreiro - 19 km - 2542 km
Bei weiterhin sehr kaltem Wetter und bedecktem Himmel ging ich heute morgen los. Walnussbäume säumten den Weg, der hier nur leicht bergauf führte. Bald fing es wieder an zu nieseln, so dass zur kompletten Winterausstattung noch der Poncho hinzu kam. Es ging durch Straßenorte, die baulich einen tristen, verfallenen Eindruck hinterließen. In 'La Portela' grüßte eine steinerne Jakobsstatue; gleichzeitig war auf dem Sockel angegeben: noch 190 km bis Santiago.
Abwechselung bot momentan noch der Blick in die Ferne. 'Ambasmestas' z.B. ist heute ein Ort "unter" der Autobahn. Ebenso 'Ruitelán'. Über 'Las Herrerías', einem ehemaligen "Eisenschmelzort", in dem nur noch stark verfallene Häuser an eine ehemals größere Bevölkerung erinnern, und 'Hospital: führte der Weg weiter nach 'La Faba'.
Es waren zwar bis hierher einige Pilger unterwegs (Gesichter, die ich in den letzten Tagen irgendwo schon einmal gesehen hatte), aber noch mehr Taxen des Unternehmens CARLOS. Viele Pilger ließen sich heute aufgrund des Wetters und des Weges in Ermangelung einer Buslinie von 'Carlos' chauffieren.
Und dann kam er, der Anstieg von 700 auf 1300 m innerhalb von 5 km. Er machte sogar mir zu schaffen. Jetzt war ich vom Regen nicht nur außen nass, sondern vom Schwitzen auch noch unter der Kleidung.
Hinzu kam, dass man nun in den Wolken lief, also auch keine weite Sicht mehr hatte. Dennoch nahm ich den Grenzstein wahr, der mitten im grünen Farn stand und den Beginn der Region Galicien markiert.
Kurz vor 'O Cebreiro' steht wieder ein Kreuz für einen Pilger, der auf seiner letzten Pilgerreise sein erhofftes Ziel nicht erreichte.
Der Ort selbst blieb heute Mittag leider im Nebel verschwunden. Schemenhaft erkannte man nur Gebäude (Foto = Herberge) und Wege. Erst gegen Abend lichtete sich die Wolkendecke und machte einen, stellenweise sogar von der Sonne beleuchteten, Blick in den Norden möglich.
Zumindest in der Kirche 'Santa María la Real' war es trocken, warm und es herrschte wieder klare Sicht. Die Kirche ist ein Überbleibsel von einem Spital und Klosterkomplex aus dem 9. Jahrhundert. Zu sehen sind hier nicht nur eine Statue Mariens mit dem Kinde aus dem 12. Jahrh., sondern auch ein Kelch und eine Patene. In ihnen soll sich im Mittelalter ein Wunder zugetragen haben.

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